Matthias Jauslin, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie im Verlauf des Freitags hörten, dass Philipp Müller in einen schweren Unfall verwickelt ist?
Ich habe das zur Kenntnis genommen und gehofft, dass niemand ganz stark betroffen ist und dass es keine schwerwiegenden Folgen hat sowohl für das Unfallopfer wie auch für Philipp Müller.
Philipp Müller setzt seinen Wahlkampf für den Ständerat «bis auf Weiteres» aus. Ist das sein persönlicher Entschluss oder hat er das auf Anraten der FDP Aargau oder FDP Schweiz getan?
Es war letztlich sein persönlicher Entscheid. Er wird sich die richtige Beratung geholt haben. Und so kam er zu seinem persönlichen Entscheid, dass er aus Respekt zum Opfer und zum Umfeld Pause machen will.
Der Wahlkampf ist «bis auf Weiteres» ausgesetzt. Was heisst denn das genau?
Was es im Detail alles bedeutet, kann ich nicht sagen. Ich kann aber sagen, dass er nicht mehr öffentlich auftreten wird. Die Podien, wo er eingeladen ist, dort wird er nicht persönlich erscheinen. Er hat auch die eine oder andere Kampagne, die er persönlich fährt mit seinem Team, vorläufig gestoppt.
Wir als Partei haben natürlich auch ein Programm. Diesen Teil lassen wir weiterlaufen. Da geht es vor allem um Flyer und Plakatwerbung, die in unserem Gesamtkonzept weiterlaufen.
Aber die Plakate im ganzen Kanton «Philipp Müller in den Ständerat», bleiben die stehen?
Die Plakate der Ortsparteien bleiben und die pflegen wir auch weiterhin. Und die Plakate im gekauften Raum bleiben natürlich auch.
Ist Philipp Müller für die FDP Aargau noch der richtige Kandidat?
Selbstverständlich. Die FDP Aargau steht zu hundert Prozent hinter der Ständeratskandidatur von Philipp Müller. Wir sind überzeugt, dass wir den richtigen Kandidaten haben. Es tut uns furchtbar leid wegen des Unfalls, vor allem auch für die Unfallopfer. Es ist aber ein Teil, den wir nicht rückgängig machen können.
Dass das Rennen jetzt gelaufen ist, weil Philipp Müller nicht mehr Wahlkampf machen kann, das denken Sie nicht?
Ich kann nicht beurteilen, welchen Einfluss dieser Vorfall hat. Aber das Rennen ist überhaupt noch nicht gelaufen.
Eine ganz praktische Frage: Philipp Müller abeitet ja als FDP-Präsident Schweiz und als Nationalrat weiter. Er wohnt aber in Reinach, ziemlich abseits. Und seit Donnerstag hat er keinen Fahrausweis mehr. Hat er jetzt einen Privat-Chauffeur?
Ich kann nicht sagen, wie viele Angebote er erhalten hat von Leuten, die ihn chauffieren würden. Auch in der FDP Aargau ist die Idee entstanden, dass man für ihn einen Fahrdienst organisiert. Aber das Projekt ist noch nicht so weit, dass ich Genaueres sagen könnte.
Interview: Stefan Ulrich