Wahlen15 Aargau - Pascale Bruderer: «Der Aargau will jemanden, der zuhört»
Der Parteitag der Aargauer Sozialdemokraten hat am Samstag einstimmig Pascale Bruderer zur Ständeratskandidatin nominiert. Bruderer ist seit 2011 im Amt und über die Parteigrenzen hinaus akzeptiert. Diese Akzeptanz ist ihr denn auch besonders wichtig.
Pascale Bruderer (*1977) trat 1997 in den Einwohnerrat Baden ein. 2001 schaffte sie den Sprung ins kantonale Parlament, schon ein Jahr später wurde sie 24-jährig zur jüngsten Nationalrätin der Schweiz. 2009 war sie Nationalratspräsidentin, also «höchste Schweizerin». 2011 Wahl in den Ständerat. Bruderer hat zwei Töchter und lebt in Nussbaumen.
Fast 93'300 Stimmen, gewählt bereits im 1. Wahlgang: Mit diesem Glanzresultat kam Pascale Bruderer 2011 in die Kleine Kammer. Die jüngste Ständerätin überflügelte damit sogar die langjährige FDP-Standesvertreterin Christine Egerszegi.
Die Wahl von Pascale Bruderer dürfte damit auch im Herbst 2015 wohl eher Formsache sein. Engagieren will sich Bruderer trotzdem.
«Das Wahljahr bietet die Gelegenheit, noch mehr mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Ich will zeigen, wofür ich mich in Bern einsetze und weshalb», erklärt Bruderer im Gespräch mit SRF. Sie sei stolz darauf, dass sie bereits nach vier Jahren ein grosses Netzwerk aufgebaut habe und gemeinsam mit Räten aus anderen Parteien konstruktive Lösungen suchen und finden könne. «Das ist eine sehr befriedigende Arbeit.»
Mehr Aargauerin als Sozialdemokratin?
Bruderer sieht sich als Vertreterin des ganzen Kantons. Die 90'000 Stimmen kamen nicht nur aus ihrer eigenen Partei. «Ständeratswahlen sind Persönlichkeitswahlen», betont sie denn auch. Und: «Das weiss auch meine eigene Partei.» Sie vertrete wohl sozialdemokratische Werte, höre aber auch politischen Gegnern offen zu. Bruderer ist überzeugt, dass das Wahlvolk diese offene Haltung schätzt.
Das bedeutet auch, dass sich die ehrgeizige Politikerin im Parteienwahlkampf vielleicht etwas zurückhalten wird. «Ich bin gerne bereit, dieses Wahljahr gemeinsam mit meiner Partei zu bestreiten», sagt sie. Um aber anzufügen: «Natürlich habe ich als Ständerätin eine andere Rolle als früher im Nationalrat und ich bin auch nicht bereit, mich zu verbiegen.»
Keine Wahlempfehlung von Bruderer
Lobende Worte gibt es von Pascale Bruderer für die abtretende FDP-Ständerätin Christine Egerszegi. «Wir haben oft gemeinsam politisiert, uns abgesprochen zu Gunsten des Kantons.» Nun wird Bruderer eine neue «Begleitung» erhalten im Stöckli. Selbstverständlich gibt sie sich diplomatisch auf die Frage, wen sie denn bevorzugen würde.
«Auch ich habe im Wahljahr nun die Gelegenheit, die anderen Kandidaten noch ein bisschen näher kennen zu lernen.» Nur so viel lässt sich Bruderer entlocken: «Mich interessiert vor allem, wer bereit ist, diese überparteiliche Arbeit zu unterstützen, die den Ständerat eben auszeichnet.»
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