CVP-Nationalrätin Ruth Humbel will Aargauer Ständerätin werden. Mit der Kandidatur der 57-jährigen Aargauer Gesundheitspolitikerin wächst das Feld für die in eineinhalb Jahren stattfindenden Wahlen auf vier Kandidaten und Kandidatinnen an.
Der Präsident der CVP Aargau, Markus Zemp, bestätigte am Montag eine Meldung von Tele M1, wollte aber keine weiteren Auskünftegeben. Humbel nimmt damit einen zweiten Anlauf auf einen Sitz in der kleinen Kammer. Sie hatte schon 2003 für den Ständerat kandidiert und war am Tandem Maximilian Reimann (SVP) und Thomas Pfisterer (FDP) gescheitert.
Die frühere Spitzen-Orientierungsläuferin wurde aber damals inden Nationalrat gewählt. Eine bittere Niederlage musste die Ostaargauerin vor einem Jahr einstecken, als sie überraschend und ohne Ankündigung vom Grossen Rat nicht mehr in den Bankrat der Aargauischen Kantonalbank gewählt wurde.
Dass die CVP mit einem eigenen Kandidaten zur Ständeratswahl antritt, war seit längerem klar. Regierungsrat Roland Brogli erteilte der Partei allerdings im März eine Absage. Die CVP Aargau stellt seit bald 20 Jahren keinen Ständerat mehr.
Alle Versuche, den 1995 an die SVP verlorenen Sitz zurück zu erobern, scheiterten bislang. Die Kandidatur von Ruth Humbel hätte am Donnerstag offiziell bekannt gegeben werden sollen. Am Montag wurde die Medienkonferenz auf Mittwoch vorverschoben. Kurz danach sickerte am Montag der Name der CVP-Kandidatin durch.
Humbels Gegner sind im Herbst 2015 Nationalrat und FDP-Präsident Philipp Müller, SVP-Nationalrat Hansjörg Knecht und SP-Ständerätin Pascale Bruderer, die sich der Wiederwahl stellt. Sie hatte bei den Wahlen 2011 der SVP nach 16 Jahren den Ständeratssitz abgejagt. Frei wird der Sitz von FDP-Ständerätin Christine Egerszegi.