Wie ist es für die Kandidaten und deren Familien, Wahlkampf auf dem letzten Listenplatz führen zu müssen? Wie können die Parteien Nichtwähler erreichen? Wer zieht innerhalb der Parteien im Wahlkampf wirklich die Fäden?
Diese drei Fragen stehen im Mittelpunkt einer dreiteiligen Wahlserie der SRF-3-Hintergrundsendung Input .
Der letzte Listenplatz
Die Inputmacher treffen zwei Kandidaten und ihre Familien, die alle gemeinsam Vollgas geben im Wahlkampf, obwohl sie auf dem letzten Listenplatz kandidieren und wenig Chancen auf eine Wahl haben.
Auftritt am Wochenmarkt, Podiumsdiskussion und Flyer verteilen: Wer in den Nationalrat will, muss Gas geben, selbst wenn man auf dem letzten Listenplatz steht und die Chancen gering sind.
Beim Wahlkampf packen auch die Familien der Kandidaten an. Am Sonntagabend heisst es Spenderbriefe verpacken statt «Tatort» schauen.
Input besucht die Familie Stadler aus Lütisburg (SG), Mutter Imelda kandidiert auf dem letzten Listenplatz der FDP. Und die Familie Bossard aus Kölliken (AG). Hier kandidiert Vater Martin auf dem letzten Listenplatz der Grünen und Sohn Nicola auf der Liste der Jungen Grünen.
Und die Nichtwähler?
Im zweiten Teil der Serie geht Input der notorisch tiefen Wahlbeteiligung in der Schweiz auf den Grund, namentlich unter jungen Leuten.
Auch bei diesen Wahlen wird wohl wieder mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten zuhause bleiben. Vor allem bei jungen Leuten ist die Wahlbeteiligung erschreckend niedrig: Nur jede dritte Person unter 25 Jahren wählt. Input spricht mit jungen Leuten und fragt, was sie denn an die Urne locken könnte.
Der Experte von easyvote.ch erklärt die Hintergründe der Wahlabstinenz vieler junger Leute und sagt, welche Art Wahlkampf bei jungen Menschen zieht, und welche eben nicht. Politologe Andreas Ladner ordnet die tiefe Wahlbeteiligung in der Schweiz ein und sagt, wie viele Nichtwähler eine Demokratie verträgt.
Die Strippenzieher in den Parteien
Im dritten Teil gibt’s bei Input einen Einblick in die Machtzentralen des Wahlkampfs. Dort, wo die Wahlkampfleiter der Parteien im Hintergrund die Strippen ziehen.
Die Kandidaten sind derzeit omnipräsent: In den Medien, auf Plakaten und Podien. Im Hintergrund ziehen aber andere die Fäden: Die Wahlkampfleiter der Parteien. Sie entscheiden, wer an welcher Diskussionsrunde teilnimmt, welche Kandidatin auf welchen Listenplatz kommt und welcher Kandidat sich zu welchem Thema äussert. Das passt den Kandidaten nicht immer.
Einblick in die geteilte Macht im Wahlkampf. Mit Albert Rösti, Wahlkampfleiter der SVP Schweiz, David Stampfli, Wahlkampfleiter der Berner SP und Politologe Andreas Ladner von der Uni Lausanne.