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Weitere Verzögerung Elektronisches Patientendossier kommt noch später

  • Ab dem nächsten Frühjahr sollte die Bevölkerung eigene Patientendossiers im Internet eröffnen können.
  • Doch nun gibt es im Aargau eine weitere Verzögerung, wie Recherchen von SRF zeigen.
  • Auch schweizweit kommt das elektronische Patientendossier später.

Die Idee klingt einfach: Alle Daten zur Gesundheit eines Patienten sollen gesammelt und gespeichert werden. Ärzte, Apotheken und Spitäler können darauf zurückgreifen. Alle haben immer den gleichen Wissensstand. Damit sollen unnötige Tests und Behandlungen vermieden werden.

Die wichtigsten Player im elektronischen Dossier

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  • Das elektronische Patientendossier (EPD) nützt vor allem dann etwas, wenn möglichst alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen damit arbeiten. Das Gesetz schreibt vor, dass die stationären Einrichtungen (Spitäler und Rehakliniken) beim EPD mitmachen müssen. Stichtag ist Mitte April 2020.
  • Die ambulanten Leistungserbringer (Ärzte, Spitex, Apotheken) können freiwillig mitmachen. Im Aargau ist es so, dass die Spitex in zwei Jahren teilnehmen wird. Die Apotheken haben sich auch bereit erklärt, beim EPD mitzumachen. Bei den Ärzten entscheidet jeder individuell. Für die Bevölkerung ist es freiwillig.
  • Bei den Spitälern kommt es nicht gut an, dass sie zur Teilnahme gezwungen sind, die selbstständigen Ärzte aber nicht. Der Aufwand, die Daten bereit zu stellen, sei riesig, sagt André Rotzetter vom Spitäler-Verband: «Wir müssen in den sauren Apfel beissen und Vorreiter sein. Die anderen kommen dann nach.»

Bereits seit fast drei Jahren ist ein Gesetz für das elektronische Patientendossier schweizweit in Kraft. Seither wurde die Einführung jedoch mehrmals verschoben. Es sei ein komplexes Zusammenspiel von rechtlichen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen sowie zahlreichen Akteuren, schreibt dazu die Koordinationsstelle von Bund und Kantonen.

Fotos eines Zeitungsinserates
Legende: Mit Zeitungsinseraten wird bereits für das elektronische Patientendossier geworben. SRF

Zuletzt schien jedoch Bewegung in die Sache zu kommen. In mehreren Zeitungen im Aargau haben die Verantwortlichen des Projekts Inserate für das elektronische Patientendossier geschaltet. Kommt es nun in den nächsten Wochen wie geplant? Maja Lütschg, Projektleiterin des Patientendossiers im Aargau winkt ab: «Der Frühling kann so nicht gehalten werden.» Sprich: Das elektronische Patientendossier kommt für die breite Bevölkerung später. Die Qualität sei wichtiger als Tempo, so Lütschg.

Der Aargau startet also später und auch schweizweit gibt es eine weitere Verzögerung geben. Ursprünglich war geplant, dass die Leute im Frühjahr ihr persönliches Patientendossier eröffnen können. Davon ist nun keine Rede mehr. Das Bundesamt für Gesundheit spricht davon, dass bis im Herbst 2020 das persönliche Patientendossier startet.

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