Er war 27 Jahre lang das Gesicht des Zürcher Leichtathletik-Anlasses. In dieser Zeit verhalf Res Brügger dem Meeting zum Label «Weltklasse», neunzehn Weltrekorde wurden aufgestellt. Patrick Magyar hat viele Jahre gemeinsam mit Brügger im Organisationskomitee zusammengearbeitet und den Anlass selber geleitet. Im Gespräch blickt Patrick Magyar auf Brüggers sportliches Vermächtnis.
SRF News: Wie haben Sie Res Brügger in der Zusammenarbeit erlebt?
Patrick Magyar: Er war ein Mann mit Visionen. Res Brügger lässt sich am besten beschreiben als Grand Patron mit viel Grossherzigkeit und Grosszügigkeit. An sich selber aber auch an andere stellte er hohe Ansprüche. Von ihm habe ich den Spruch gelernt: Du hast vierundzwanzig Stunden für den ganzen Tag, und wenn das nicht reicht, hast du noch die ganze Nacht. Das hat er vorgelebt. Gleichzeitig lagen ihm seine Mitarbeiter sehr am Herzen. Er hat viel verlangt, aber auch viel gegeben.
Was zeichnete Res Brügger aus Ihrer Sicht am meisten aus?
Seine ganze Persönlichkeit. Was mich immer beeindruckt hat, ist diese Mischung aus Spürnase und Marketing. Er hatte ein unglaubliches Gespür für Entwicklungen. Vor allen anderen Meetings hatten wir in Zürich zum Beispiel Grossleinwände im Stadion. Solche Strömungen hat er vorhergesehen.
Res Brügger war eines der bekanntesten Gesichter der Schweizer Leichtathletik. Was ist sein sportliches Vermächtnis?
Res hat die Leichtathletik in diesem Land grundlegend geprägt und besser gemacht. Ohne ihn wäre die Sportart in der Schweiz nicht auf diesem hohen Niveau. Mit dem Gewinn aus dem Meeting hat er viel bewirkt. Die vielen kleineren Meetings in der Schweiz, welche die Leichtathletik-Landschaft heute prägen, wurden gegründet mit dem Geld aus «Weltklasse Zürich». Res Brügger war der grosse Baumeister der Erfolge, die die Schweizer Leichtathletik heute feiert.
Das Interview führte Fanny Kerstein.