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Weniger Schadstoffe Gewässerschutzmassnahmen am Bodensee zeigen Wirkung

Dreckige Bäche und Fischsterben waren einst im Bodenseeraum an der Tagesordnung. Heute wird viel für den Schutz getan.

Schäumende Bäche, Fischsterben und Abfälle in Gewässern waren noch in den 1960er-Jahren auch im Bodenseeraum an der Tagesordnung. Mittlerweile gehören diese Bilder der Vergangenheit an. Die in internationaler Zusammenarbeit getroffenen Massnahmen würden ihre Wirkung zeigen, schreibt die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee IGKB in einer Mitteilung.

Der Eintrag von Schadstoffen in den Bodensee und seine Zuflüsse konnte insbesondere durch den Ausbau der Abwasserreinigung stark reduziert werden. Doch auch heute finden sich unerwünschte Stoffe im Wasser – wenn auch kaum sichtbar.

See auf über 600 Einzelstoffe untersucht

Zu den Spurenstoffen gehören beispielsweise Rückstände von Medikamenten, Chemikalien aus der Industrie sowie Pestizide aus der Landwirtschaft. Da diese Spurenstoffe durch konventionelle Kläranlagen teilweise nicht ausreichend aus dem Abwasser entfernt werden können, gelangen sie unter anderem über gereinigtes Abwasser in die Gewässer.

Die IGKB beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Spurenstoffe. Bereits 2008 führte sie eine umfangreiche Bestandsaufnahme durch, bei der das Seewasser auf über 600 Einzelstoffe untersucht wurde. Seit damals werden regelmässig Kontrollen durchgeführt.

Negative Auswirkungen können nicht ausgeschlossen werden

Die jüngste Kontrolle hat laut der Medienmitteilung gezeigt, dass die Konzentrationen von Spurenstoffen im See niedriger sind als in seinen Zuflüssen. «Im See sind keine negativen Auswirkungen auf die Gewässerorganismen zu erwarten und aus dem Bodensee gewonnenes Trinkwasser ist von hervorragender Qualität», heisst es in der Mitteilung.

In den untersuchten Zuflüssen wurden insgesamt höhere Werte von unerwünschten Stoffen gemessen als im See. Die Konzentration einzelner Stoffe erreichte an manchen untersuchten Stellen der Zuflüsse Werte, bei denen negative Auswirkungen auf die Gewässerlebewesen nicht ausgeschlossen werden können. Erhöhte Konzentrationen fand man insbesondere in Gewässern, in die grosse Mengen Abwasser aus Kläranlagen eingeleitet werden und in denen nur eine geringe Verdünnung mit Flusswasser erfolgt.

Regionaljournal Ostschweiz; 06:32 Uhr. ; 

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