In vielen Schulklassen gibt es mittlerweile Klassen-Chats, in denen sich Schülerinnen und Schüler austauschen. Teilweise werden sie auch als Informationskanäle benutzt. Konkret wird beispielsweise über den Chatdienst «WhatsApp» informiert, ob der Sporttag wie geplant stattfindet.
Wie soll man dann kommunizieren? Das gute alte Rundtelefon gibt es immer noch. Es ist vielleicht mühsam, aber es geht auch.
Diese Art der Kommunikation soll im Baselbiet an den Schulen aber verboten werden. Bildungsdirektorin Monica Gschwind sagte gestern, WhatsApp sei in Sachen Datenschutz bedenklich, deshalb soll auf das bewährte System Rundtelefon zurückgegriffen werden.
Dieser Vorschlag kommt bei Michael Weiss, Geschäftsführer des Lehrerinnen- und Lehrerverbands schlecht an. «Wir sollten eine Lösung finden, die dem 21. Jahrhundert entspricht.»
Basel-Stadt reagiert gelassen
Auf Anfrage äussert man sich zur Thematik WhatsApp an den Schulen im Kanton Basel-Stadt gelassen. Simon Thiriet, Sprecher des Basler Erziehungsdepartements, sagt: «Eine Lehrperson muss die Eltern informieren und deren Einverständnis haben. Solange dies geschieht, kann WhatsApp weiterhin genutzt werden.» Das Erziehungsdepartement prüfe derzeit aber alternative Chat-Dienste.
Neue Lösung in Aussicht gestellt
In einem Schreiben an Lehrerinnen und Lehrer, das dem Regionaljournal vorliegt, schreibt Monica Gschwind, man prüfe eine neue Lösung für die digitale Kommunikation an den Schulen, die als Alternative zu WhatsApp dienen könnte. Diese Prüfung brauche aber aus technischen Gründen noch Zeit, ausserdem sei die datenschutzrechtliche Freigabe noch ausstehend.