Für die Projektleitung des Bahnknotens Basel ist klar: Der Ausbau der S.-Bahn mit dem Herzstück rechnet sich. In ihrem Synthesebericht weisen die Verantwortlichen einen Kosten-Nutzen-Wert von 1,77 aus. Konkret: Für jeden investierten Franken kommt 1 Franken und 77 Rappen zurück.
Projekte können nur verglichen werden, wenn mit einem einheitlichen Modell gerechnet wird.
Die Projektleitung stützt sich dabei auf ihr eigenes Berechnungs-Modell KNA (Kosten-Nutzen-Analyse) ab und nicht auf dasjenige des Bundesamts für Verkehr BAV. Dieses Modell NIBA (Nachhaltigkeitsindikatoren für Bahninfrastrukturprojekte) wird vom Bundesamt bei allen Bahnprojekten in der Schweiz angewendet. «So sind die Projekte überhaupt vergleichbar», sagt BAV-Sprecherin Olivia Ebinger.
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Das BAV kommt nun bei seiner Berechnung auf einen völlige anderen Wert, nämlich nur 0,8. Das bedeutet, nach Berechnung des Bundes sind die Kosten für das Herzstück höher als der Nutzen. Für den Kommunikationsleiter des Projekts Herzstück, Rémy Chrétien, hat die unterschiedliche Einschätzung einen Grund: Das Bundesamt habe sich auf die alte Projekteingabe abgestützt, sei also von veralteten Zahlen ausgegangen. Das BAV werde nun die Analyse mit dem neuen Synthesebericht für das Herzstück nochmals durchführen und allenfalls Anpassungen vornehmen, bestätigt Olivia Ebinger.
Der Nutzen eines Projektes entscheidet darüber, ob der Bund dafür Geld gibt. Zur Zeit entscheidet dieser Wert darüber, welche Projekte in den nächste Bahn-Infrastruktur-Ausbauplan 2030/35 aufgenommen werden.