Seit der EDU-Kandidat Zeno Dähler überraschend aus dem Rennen um den Sitz im Winterthurer Stadtrat ausgestiegen ist, liefern sich Kaspar Bopp (SP) und Annetta Steiner (GLP) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nachfolge von Yvonne Beutler (SP). Beide sagen, sie machten eine grüne Politik.
SRF NEWS: Kaspar Bopp sagt, er sei grüner als Sie, Annetta Steiner. Was sagen Sie dazu?
Annetta Steiner: Dass Kaspar Bopp grüner als ich ist, erachte ich als sehr speziell: Von Beruf bin ich Umweltberaterin und in der Vergangenheit habe ich im Gemeinderat Winterthur sehr viele Projekte im Verkehrs- und Klimabereich aufgegleist.
Kaspar Bopp: Es gibt Studien, die belegen, dass die SP über ein grüneres Profil als die GLP verfügt. Annetta Steiner mag sehr viel tun im ökologischen Bereich und sie hat gute, nachhaltige Ideen. Jedoch gibt es bei den Umsetzungen dieser Ideen erhebliche Unterschiede zwischen den Parteien. Ich kann beispielsweise nicht verstehen, dass man Stellen im Bausektor streicht, obwohl wir diese benötigen würden, um die Stadt weiterentwickeln zu können.
Annetta Steiner: Ich weise eine sehr grosse Erfahrung aus und darauf kommt es letzlich an. Beispielsweise betreibe ich seit neun Jahren Velo- und Verkehrspolitik und ich habe zur Zeit auch einiges am Laufen. Von dem her kann ich eine solche Unterstellung gelassen abweisen.
Reden wir über umweltbewusstes Verhalten im Alltag. Wann sind Sie das letzte Mal geflogen?
Kaspar Bopp: Das war vor ungefähr drei oder vier Jahren, ich weiss es nicht mehr genau. Ich flog damals geschäftlich nach Berlin für eine Weiterbildung.
Annetta Steiner: Vor acht Jahren. Das war mit der Familie, um die 50-jährige Hochzeit meiner Eltern auf Sizilien zu feiern.
Angenommen, die Stadt Winterthur hätte einfach so 20 Millionen Franken zur freien Verfügung. Was würden Sie damit tun?
Kaspar Bopp: Als erstes würde ich ins Personal investieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir eine wahnsinnig starke, bewegliche und motivierte Verwaltung benötigen. Das heisst konkret, dass ich einerseits ausstehende Lohnmassnahmen durchsetzen und andererseits den Mitarbeitenden mehr Spielraum punkto Arbeitszeit verschaffen würde.
Annetta Steiner: Diese 20 Millionen Franken würde ich nicht gleich mit einem Guss ausschütten. Viel eher gäbe ich diese Summe in einen Gesamttopf und mir dann gut überlegen, wo man dieses Geld am besten einsetzen könnte. Überlegen, wo es sinnvoll wäre, zukunftsweisende Projekte aufzugleisen.
Das Gespräch führte Nadine Markwalder.
Eine Aufnahme des gesamten Gesprächs können Sie sich im Audio oberhalb dieses Artikels anhören.