Punkt 16.15 Uhr haben sich die 60 Winterthurer Gemeinderätinnen und Gemeinderäte am Montagnachmittag eingefunden zum zweiten Teil der Winterthurer Budgetdebatte. Hauptthema des Abends: die Lohnmassnahmen. Dem Stadtrat schwebte eine Lohnerhöhung von 1,4 Prozent vor, das Parlament setzte eine Halbierung durch.
Ich bin enttäuscht. Das Personal hätte eine klare Lohnerhöhung verdient.
Der neue Winterthurer Finanzvorsteher Kaspar Bopp hatte die Kürzung zwar erwartet, enttäuscht war er trotzdem. Das Personal hätte die Lohnerhöhung verdient, so Bopp. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sei hart und die Situation verschärfe sich durch den Parlamentsentscheid.
Bopps Parteikollege Roland Kappeler erklärte, er höre immer wieder von städtischen Angestellten, die sich überlegten in die Privatwirtschaft zu wechseln: «Man kann nicht immer nur schön reden, die Wertschätzung des Personals muss sich auf dem Lohnausweis zeigen.»
Konkurrenzfähigkeit wird nicht nur durch den Lohn begründet.
Hat die Sparfraktion die Stadt Winterthur also zu einem unattraktiven Arbeitgeber gemacht? Auf gar keinen Fall, betont SVP-Gemeinderat Michael Gross. Die Stadt biete sichere und interessante Jobs. Wertschätzung zeige sich nicht nur durch den Lohn.
Nur SP steht klar hinter Bopps Lohnantrag
Neben den üblichen Winterthurer Sparparteien (SVP, FDP, CVP und GLP) zeigte sich aber auch die EVP nicht einverstanden mit der deutlichen Lohnerhöhung. Die EVP – in Sparfragen in der Regel links – war es sogar, die den Antrag stellte, dass die städtischen Angestellten nur 0,7 Prozent mehr Lohn erhalten.
Das Personal erhält also zum dritten Mal in Folge eine Lohnrunde, allerdings eine klar weniger grosszügige, als sie der Stadtrat wollte. Die Lohnfrage hat das Winterthurer Parlament am Montagabend geklärt. Unter anderem der Entscheid über den Steuerfuss steht aber noch bevor. Nächsten Montag geht die Budgetdebatte also in die dritte und letzte Runde.