Reto Ruch ist bei Lidl Schweiz verantwortlich für den Einkauf der Schweizer Produkte. Zwischen 2009 und 2018 habe man auch in die Entwicklung von Bioprodukten investiert und den Umsatz mit Bioprodukten gesteigert, sagt Ruch. «Wir haben heute einen Anteil von 7 Prozent mit Produkten, die bio-zertifiziert sind.» Lidl werde das Bio-Sortiment auch weiter ausbauen, verspricht der Einkaufsleiter.
Um mit dem begehrten Bio-Label «Knospe» von Bio Suisse werben zu dürfen, muss mindestens zehn Prozent des Gesamtsortiments biologisch produziert werden. Mit 7 Prozent Bio-Anteil am Gesamtsortiment ist diese Hürde noch nicht erreicht. Zum Vergleich: Der Konkurrent Coop, der mit der Knospe werben darf, hat mehr Bioprodukte im Gestell, als Lidl mit seinen rund 1800 Produkten total verkauft.
Mit Zahlen allein ist's nicht getan
Bio Suisse geht es aber nicht nur um Zahlen: Es sei noch anderes wichtig, damit man das Label der Knopse vergebe, sagt Lukas Inderfurth von Bio Suisse. «Eine weitere Anforderung ist, dass es sich um ein repräsentatives, ganzjähriges Angebot handeln muss, das bei den Partnern im Regal steht.»
Zudem müssten sich die Partner von Bio Suisse zu den Werten von Bio Suisse bekennen und die nachhaltige Landwirtschaft fördern – indem sie zum Beispiel auf dem Gebiet der nachhaltigen Landwirtschaft Forschung betreiben würden und dies auch nachweisen könnten, so Inderfurth.
«Knospe» – die Königin unter den Bio-Labels
Bio Suisse und Lidl bestätigen aber beide, dass man im gegenseitigen Gespräch sei. Das Label «Knospe» zu ergattern, ist für Lidl nämlich erklärtes Ziel. Weil: «Die Knospe hat in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert. Das wissen wir auch. Deshalb sind unsere Schweizer Produkte auch Bio Suisse-zertifiziert.»
Laut Umfragen ist das Label «Knospe» jenes Bio-Label, das in der Schweiz am meisten Vertrauen und Ansehen geniesst. Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung gibt heute an, solche Produkte zu kaufen, falls sie in den Verkaufsgestellen stehen.