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451 Millionen Konzerngewinn Julius Bär schreibt im ersten Halbjahr tieferen Gewinn

  • Die Julius-Bär-Gruppe hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen.
  • Wegen der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten sind auch die verwalteten Vermögen geschrumpft.
  • Der Konzerngewinn lag mit 451 Millionen Franken um 25 Prozent unter dem im Vorjahr erzielten Rekordergebnis, wie die Vermögensverwaltungsbank mitteilte.

Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Halbjahresgewinn verringerte sich um 26 Prozent und erreichte 476 Millionen Franken. Die Bank wolle nun die Kostendisziplin in der gesamten Gruppe weiter beschleunigen, kündigte CEO Philipp Rickenbacher in der Meldung an. Man werde zudem die Anstrengungen zur «Schaffung von Mehrwert für die Kunden» weiter beschleunigen und wolle weitere Kundenberater einstellen.

Vermögen rückläufig

Die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich Ende Juni auf 428 Milliarden Franken, gegenüber 457 Milliarden per Ende April. Im Vergleich zum Jahresende 2021 sind die verwalteten Vermögen um 11 Prozent zurückgegangen.

CEO Rickenbacher sieht ermutigenden Start

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Julius-Bär-CEO Pilipp Rickenbacher im Porträt.
Legende: Keystone

Nach dem schwierigen ersten Semester sieht die Bank Julius Bär laut CEO Philipp Rickenbacher einen ermutigenden Start in das zweite Halbjahr. So zeigten sich die Kunden wieder aktiver und auch bei den Netto-Neugeldern präsentiere sich die Situation weiterhin positiv, sagte Rickenbacher an einem Medien-Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des ersten Semesters 2022.

Deutlich verlangsamt habe sich auch der Risikoabbau in den Anlageportfolios der asiatischen Kunden, bekräftigte Finanzchefin Evie Kostakis. In der ersten Jahreshälfte hatte diesen Entwicklung noch deutlich auf den Neugeldern gelastet. Mehr Klarheit bezüglich der makroökonomischen Bedingungen wie auch weitere Aufhebung von Covid-Restriktionen in Asien dürften die Kunden weiterhin stärker ermutigen, bekräftigte auch der Bär-CEO.

Auch wenn die Vermögensverwaltungsbank die Kostendisziplin weiter beschleunigen will, sei derzeit kein Personalabbau vorgesehen, sagte Rickenbacher auf eine entsprechende Frage.

Zurückzuführen ist der Rückgang der Kundenvermögen vor allem auf die Korrekturen an den Finanzmärkten. Die Privatbank musste zudem auch einen Netto-Neugeldabfluss in Höhe von 1.1 Milliarden Franken vermelden. Allerdings hätten sich die Netto-Neugelder nach den Abflüssen in den ersten vier Monaten zuletzt wieder erholt. Die Bank erwarte jetzt, dass sich das Netto-Neugeld in der zweiten Jahreshälfte weiter normalisiere.

Marge gesunken

Der Betriebsertrag fiel mit 1.87 Milliarden Franken (-6 Prozent) ebenfalls klar unter dem Vorjahreswert aus. Vor allem im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft spürte die Bank einen klaren Rückgang, während sie im Zinsgeschäft von den Zinserhöhungen in den USA profitieren konnte. Julius Bär verdiente auf den verwalteten Vermögen wieder weniger als im Vorjahr: Die Bruttomarge belief sich auf 81 Basispunkte nach hohen 87 Basispunkten im gleichen Vorjahressemester.

Mit den vorgelegten Jahreszahlen ist Julius Bär beim Gewinn und der Bruttomarge unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Trotz einer etwas besseren Neugeldentwicklung gingen auch die Kundenvermögen gingen stärker zurück als von den Experten im Vorfeld erwartet.

SRF 4 News, 25.7.22, 08:00 ; 

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