- Der Finanzverantwortliche der südkoreanischen ABB-Tochter soll «in erheblichem Ausmass» Unternehmensgelder veruntreut und unterschlagen haben.
- Seine Betrügereien sollen die Rechnung des Geschäftsjahrs 2016 vor Steuern mit etwa 100 Millionen Dollar belasten , bei einem Konzerngewinn von fast 2 Milliarden.
- Der Mann habe Unterlagen gefälscht und mit Dritten zusammengearbeitet, teilt ABB mit.
Der Finanzchef der Südkorea-Tochter verschwand Anfang Februar, worauf ABB die finanziellen Unstimmigkeiten entdeckt habe. Das Unternehmen habe unmittelbar darauf eine umfassende Untersuchung eingeleitet, in die unabhängige kriminaltechnische und juristische Experten involviert seien, heisst es in der Mitteilung weiter.
Konten weltweit überprüft
Zudem arbeite ABB mit der örtlichen Polizei zusammen; Interpol sei ebenfalls involviert. Der Konzern habe nach Entdeckung der Tat die Kontostände seiner weltweiten Bankkonten überprüft. Dabei wurden gemäss ABB keine weiteren Unregelmässigkeiten entdeckt.
Um den Schaden von 100 Millionen Dollar zu mildern versucht ABB, zumindest einen Teils des veruntreuten Geldes zurückzubekommen. Ausserdem will der Konzern Versicherungsleistungen beanspruchen.
Geschäftsbericht verzögert sich
Wegen der laufenden Untersuchung verzögert sich der Geschäftsbericht für das Jahr 2016. Es soll bis spätestens 16. März erscheinen. Der ABB-Konzern hatte im Februar für das vergangene Geschäftsjahr einen Umsatz von 33,8 Milliarden Dollar und einen Reingewinn von 1,96 Milliarden ausgewiesen.
Die Anleger nehmen den Betrugsfall gelassen: Die Aktien des Technologiekonzerns konnten am Vormittag in einem stagnierenden Gesamtmarkt zulegen.