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Angeblich minderwertige Ware Russland nimmt Lindt & Sprüngli ins Visier

  • Die Kritik der russischen Wettbewerbsbehörde ist happig: Lindt & Sprüngli soll in Russland Schokolade von schlechterer Qualität verkaufen.
  • Das Schweizer Unternehmen wehrt sich gegen den Vorwurf: Die Produkte entsprächen den gleichen Qualitätsstandards wie im Rest von Europa.
  • Lindt & Sprüngli hat nun 30 Tage Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen.

Die russische Wettbewerbsbehörde stützt ihre Anschuldigungen auf Labortests. Dort wurden bei gewissen organischen Säurewerten starke Abweichungen festgestellt – Abweichungen im Vergleich zu jener Schokolade, die in anderen europäischen Ländern verkauft wird. Die Behörde wertete die Abweichung als Täuschung der Konsumentinnen und Konsumenten, weil die Unterschiede auf der Packung nicht entsprechend ausgewiesen seien. Deshalb wurde Lindt & Sprüngli verwarnt. Die Firma hat nun 30 Tage Zeit, das Problem zu lösen.

Herstellung nach gleichem Rezept

Eine Sprecherin von Lindt & Sprüngli schrieb auf Anfrage von SRF, alle Produkte, die in die Russische Föderation geliefert würden, entsprächen den gleichen Qualitätsstandards wie im Rest von Europa. Und alle Produkte, die auf dem russischen Markt erhältlich seien, würden in Werken in Europa hergestellt – nach standardisierten Rezepturen und unabhängig vom Produktionsstandort oder dem Land, in dem sie verkauft werden.

Die unterschiedlichen Säurewerte kann sich der Schweizer Schokoladenhersteller nicht erklären. Man sei aber im Kontakt mit der Behörde, um herauszufinden, welche Parameter diese genau getestet habe.

Auch Ariel und Persil beanstandet

Die Behörde nahm nicht nur Schweizer Schokolade unter die Lupe, sondern auch Waschmittel der Marken Ariel und Persil. Auch dort seien Abweichungen festgestellt worden. Die entsprechenden Hersteller wurden ebenfalls verwarnt. In der Vergangenheit kam auch aus anderen osteuropäischen Ländern wiederholt der Vorwurf, dass westliche Hersteller im Osten systematisch minderwertige Produkte verkaufen würden.

Eine Untersuchung der EU im Sommer stützte diesen Vorwurf allerdings nicht. Zwar stellte die EU bei neun Prozent der untersuchten Produkte tatsächlich eine unterschiedliche Zusammensetzung fest. Doch dies bedeute nicht zwangsläufig, dass die Qualität schlechter sei. Vielmehr würden manche Konzerne ihre Produkte an die lokalen Geschmäcker anpassen.

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