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Arbeitskampf bei ABB Streik im Werk Sécheron zu Ende

  • In Genf haben die Angestellten im ABB-Werk Sécheron nach sechs Tagen die Arbeit wieder aufgenommen.
  • Das Management hält an den Abbauplänen fest.
  • Einen kleinen Teilsieg können die Streikenden dennoch verbuchen. Sie haben sich mehr Zeit erkämpft.

Für Remo Lütolf, Chef von ABB Schweiz bleibt es dabei: 100 Festangestellte und 43 Teilzeitbeschäftigte werden bis 2019 ihren Job verlieren. Die Produktion von Transformatoren für Lokomotiven verlagert das Unternehmen aus Kostengründen von Genf nach Polen.

«Dort haben wir ein Werk, in dem wir Synergien nutzen können. Der Wettbewerb im Eisenbahnbusiness hat sich verschärft. Die Chinesen drängen auf den Markt, und Alstom und Siemens legen ihre Aktivitäten zusammen».

Entgegengekommen sei ABB den Streikenden beim Konsultationsverfahren. Dieses dauere nun sechs statt nur drei Wochen. Somit läuft die Frist für diese Gespräche Mitte Dezember ab. Über den Inhalt vereinbarten die Parteien Stillschweigen.

Maudet zuversichtlich

Organisiert hatte den Streik die Unia. Die Gewerkschaft zeigte sich enttäuscht. Das Management habe «viel Geschirr zerschlagen mit der Art, wie es mit der Belegschaft umgegangen ist», kritisiert Unia-Sekretär Alessandro Pelizzari. «Um das Vertrauen zurück zu gewinnen, muss die Firmenleitung einen grossen Schritt auf die Angestellten machen».

Pierre Maudet, der kantonale Volkswirtschaftsdirektor (FDP) ist zufrieden, dass bei ABB Sécheron mindestens vorläufig Ruhe einkehrt. «Es ist ein Schritt in die richtige Richtung». Er zeigt sich optimistisch, dass ABB auch künftig in Genf produzieren wird, vor allem im Bereich umweltfreundlicher Elektrobusse. Auch soll in Sécheron ein Technologiepark für innovative Unternehmen entstehen.

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