Der Bauzulieferer Arbonia will eine der beiden Divisionen und mehr als die Hälfte seines Geschäftsvolumens verkaufen. Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs Climate würde sich Arbonia vollständig verabschieden von Produkten für energieeffiziente Klimasysteme. Übrig bleiben würde nur das Geschäft mit Innen-Türen aus Holz und Glas.
Zwar gibt es noch keine konkreten Informationen zu Kaufinteressenten und gebotenen Preisen. Doch Arbonia lässt in seinen Informationen von heute kaum Zweifel offen, dass der Verkauf gelingt. Offenbar wurde die Idee einer Abspaltung an das Unternehmen herangetragen. Die Bieter stammen demnach aus China, Korea und Japan. Der Verwaltungsrat habe mehrere unaufgeforderte Interessenbekundungen erhalten. Die Verhandlungen befänden sich mit mehreren Interessenten in einem fortgeschrittenen Stadium.
Türgeschäft würde ausgebaut
Das verbleibende Geschäft mit Türen würde dagegen ausgebaut. Arbonia verfolge für diese Sparte das Ziel, «die führende Position als zentral- und osteuropäischer Zulieferer für Holztüren und Glaslösungen auszubauen».
Arbonia ist im Verlaufe der letzten Jahre kontinuierlich geschrumpft (siehe Box). Auch operativ lief es zuletzt nicht rund. Der Umsatz sackte um 10 Prozent auf 1.1 Milliarden Franken ab. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 17.2 Millionen Franken, nach einem Gewinn im Vorjahr von mehr als 19 Millionen Franken.
Im Jahr 2023 habe ein historischer Einbruch der Baukonjunktur stattgefunden, begründet Arbonia. Besonders im grössten Markt Deutschland seien die Aufträge eingebrochen. Dort hätten die Kunden in der Division Türen ihre Lager abgebaut. Auch die Klimadivision verzeichnete laut der Mitteilung «historische Volumenrückgänge».
Verkaufspläne überzeugen Börse
Für das laufende Jahr ist Arbonia aber etwas zuversichtlich: Das Renovationsgeschäft mit Heizungen sollte sich demnächst normalisieren. Zudem dürfte die Bautätigkeit mit den stabileren Zinsen wieder planbarer werden. Diese Information ist für potenzielle Käufer wesentlich. Im Neubau, vor allem in Deutschland, sei aber keine Erholung in Sicht.
Bei Investorinnen kommen die Pläne gut an. Die Aktien legten zunächst deutlich zu. Dies, obwohl der Verwaltungsrat die Zahlung einer Dividende bis zu einer ausserordentlichen Generalversammlung aussetzt. Die Verkaufspläne sind für Anleger also weitaus vielversprechender als die derzeit verhaltenen Geschäftsergebnisse.