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Arbonia mit Verkaufsplänen Arbonia plant radikalen Einschnitt

Die Abtrennung der Klima-Division wäre ein markanter Einschnitt und eine Abkehr der bisherigen Strategie. Im verbleibenden Tür-Geschäft will Arbonia aber die Nummer eins werden.

Der Bauzulieferer Arbonia will eine der beiden Divisionen und mehr als die Hälfte seines Geschäftsvolumens verkaufen. Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs Climate würde sich Arbonia vollständig verabschieden von Produkten für energieeffiziente Klimasysteme. Übrig bleiben würde nur das Geschäft mit Innen-Türen aus Holz und Glas.

Arbonia will Klima-Sparte verkaufen
Legende: Käufer aus Asien interessieren sich für Arbonias Klima-Produkte Keystone

Zwar gibt es noch keine konkreten Informationen zu Kaufinteressenten und gebotenen Preisen. Doch Arbonia lässt in seinen Informationen von heute kaum Zweifel offen, dass der Verkauf gelingt. Offenbar wurde die Idee einer Abspaltung an das Unternehmen herangetragen. Die Bieter stammen demnach aus China, Korea und Japan. Der Verwaltungsrat habe mehrere unaufgeforderte Interessenbekundungen erhalten. Die Verhandlungen befänden sich mit mehreren Interessenten in einem fortgeschrittenen Stadium.

Türgeschäft würde ausgebaut

Das verbleibende Geschäft mit Türen würde dagegen ausgebaut. Arbonia verfolge für diese Sparte das Ziel, «die führende Position als zentral- und osteuropäischer Zulieferer für Holztüren und Glaslösungen auszubauen».

Arbonia: Unternehmen im Wandel

Box aufklappen Box zuklappen

Mit dem Verkauf der Division steht Arbonia vor einem weiteren grossen Einschnitt.  Die Gründung geht auf das Jahr 1874 als Kupferschmiede zurück. Seit 1954 firmiert das Unternehmen unter Arbonia AG, 1987 ging das Unternehmen als Arbonia-Forster Holding AFG an die Börse. Der frühere Hauptaktionär Edgar Oehler setzte auf einen aggressiven Expansionskurs.  In den folgenden Jahren kauft das Unternehmen zahlreiche Unternehmen zu: 2004 zum Beispiel das Unternehmen Bruno Piatti, ein Jahr später die Miele Küchen. Oehler ist heute nicht mehr involviert bei Arbonia. 2014 wurde Michael Pieper mit seiner Beteiligungsgruppe neuer Hauptaktionär. Er hält derzeit 23 Prozent. Die Jahre bis 2020 bezeichnet das Unternehmen als Jahre der Transformation, die bis heute anhält. Früher gehörten zahlreiche Bereiche aus dem Innenausbau dazu, nebst Küchen auch Fenster. Mit dem Verkauf der Division Klima, in der unter anderem Produkte wie Heizsysteme oder Lüftungen gebündelt sind, würde nur noch ein Bereich bei Arbonia verbleiben.

Arbonia ist im Verlaufe der letzten Jahre kontinuierlich geschrumpft (siehe Box). Auch operativ lief es zuletzt nicht rund.  Der Umsatz sackte um 10 Prozent auf 1.1 Milliarden Franken ab. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 17.2 Millionen Franken, nach einem Gewinn im Vorjahr von mehr als 19 Millionen Franken.

Im Jahr 2023 habe ein historischer Einbruch der Baukonjunktur stattgefunden, begründet Arbonia. Besonders im grössten Markt Deutschland seien die Aufträge eingebrochen. Dort hätten die Kunden in der Division Türen ihre Lager abgebaut. Auch die Klimadivision verzeichnete laut der Mitteilung «historische Volumenrückgänge».

Verkaufspläne überzeugen Börse

Für das laufende Jahr ist Arbonia aber etwas zuversichtlich: Das Renovationsgeschäft mit Heizungen sollte sich demnächst normalisieren. Zudem dürfte die Bautätigkeit mit den stabileren Zinsen wieder planbarer werden. Diese Information ist für potenzielle Käufer wesentlich. Im Neubau, vor allem in Deutschland, sei aber keine Erholung in Sicht.

Bei Investorinnen kommen die Pläne gut an. Die Aktien legten zunächst deutlich zu. Dies, obwohl der Verwaltungsrat die Zahlung einer Dividende bis zu einer ausserordentlichen Generalversammlung aussetzt. Die Verkaufspläne sind für Anleger also weitaus vielversprechender als die derzeit verhaltenen Geschäftsergebnisse.

SRF3 Wirtschaft, 27.02.2024, 07:40 Uhr

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