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Aus für Airbus A380 «Ich hätte dem Flugzeug eine Chance gegeben»

Die Produktion des grössten Passagierflugzeugs, des Airbus A380, wird eingestellt. Aviatikexperte Andreas Wittmer ist überrascht über den Entscheid. Man hätte diesem Flugzeug eine Chance geben müssen, findet er.

Andreas Wittmer

Aviatikexperte

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Andreas Wittmer lehrt am Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St. Gallen. Er beschäftigt sich unter anderem mit dem Flugwesen.

SRF News: Sie zeigen sich überrascht über den Entscheid von Airbus, die Produktion des A380 einzustellen. Warum?

Andreas Wittmer: Aufgrund meiner Recherchen ist es eines der beliebtesten Flugzeuge. Und es ist eines der grössten Investments, das Airbus in der Vergangenheit gemacht hat.

Finden Sie den Entscheid auch falsch?

Da müssen Daten vorhanden sein, die wir nicht haben. Ich sehe das Wachstum am Markt und die knappen Flughafenressourcen weltweit. Das spricht eigentlich für so ein Grossraumflugzeug. Auch wenn in der Vergangenheit und der Gegenwart nicht genügend davon verkauft wurde, hätte ich dem Flugzeug eine Chance gegeben.

Die knappen Flughafenressourcen sprechen eigentlich für solche Grossraumflugzeuge wie den A380.

Wie passt die Ankündigung von Airbus in den Kontext wachsender Märkte?

Ich könnte mir vorstellen, dass die Ziele, die sich die Luftfahrtindustrie bis 2050 gesetzt hat – nämlich die Emissionen um 50 Prozent zu reduzieren – neue Technologien brauchen. Und allenfalls ist der A380 nicht kompatibel mit diesen Zielen. Flugzeuge kauft man in einem Zeithorizont von etwa 20 Jahren. Damit dürften solche Gedanken sicher auch mitgespielt haben.

Die Zukunft liegt also bei kleineren Flugzeugen. Wird das Fliegen dadurch wieder teurer?

Wenn es kleinere Flugzeuge gibt und nicht mehr Pisten, bedeutet das letztendlich eine Verknappung des Angebots in einem wachsenden Markt. Das könnte zu höheren Preisen führen.

Das Gespräch führte Daniel Eisner.

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