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Ausrichtung für die Zukunft Rolls-Royce präsentiert erstes Luxus-Elektroauto

Der Autohersteller bringt mit dem Spectre als erste Luxusmarke ein rein strombetriebenes Modell auf den Markt.

In der Automobilbranche heisst es, weg vom Verbrennungsmotor, hin zu Alternativen wie Elektro- oder Wasserstoffantrieben. Und mit dem Rolls-Royce Spectre kommt nun auch bei den Luxuskarossen ein erstes reines Elektroauto auf den Markt. Während es für den breiten Markt bereits seit Jahren Elektroautos verschiedener Marken gibt, tat sich die Luxusbranche bislang schwer.

PR-Aufnahme eines Rolls-Royce Spectre.
Legende: Die ersten E-Autos von Rolls-Royce sollen Ende 2023 ausgeliefert werden. PD/Rolls-Royce

Die grösste Herausforderung sei die Leistung der Batterie gewesen, sagt Torsten Müller-Ötvös, Geschäftsführer von Rolls-Royce. «Das war natürlich bei einem Auto der Grösse vor zehn Jahren noch nicht möglich, weil die Batterietechnologie noch nicht auf dem Niveau war. Und jetzt sind wir auf diesem Niveau, wo sie für ein Fahrzeug dieser Grösse eine entsprechende Reichweite liefert.»

Hersteller müssen auf Elektroantrieb umstellen

Der Druck auf die Automobilbranche hin zum alternativen Antrieb ist gross, denn in der EU werden Verbrennungsmotoren ab 2035 nicht mehr zugelassen. Wollen Anbieter auf diesem Markt überleben, müssen sie bis dahin umstellen. Doch dies stellt besonders kleinere, unabhängige Hersteller, wie zum Beispiel Ferrari, vor grosse Herausforderungen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten für einen alternativen Antrieb sind sehr hoch und können bei relativ kleinen Stückzahlen kaum getragen werden.

Dass unter diesen Voraussetzungen im obersten Luxussegment bisher kaum elektrifizierte Autos produziert wurden, überrascht daher kaum. Bentley und Porsche können bei der Entwicklung mit Audi zusammenspannen, alle drei Marken sind Teil des VW-Konzerns. Der britische Hersteller Aston Martin gehört keinem Konzern an, ging aber mit dem Daimler-Konzern eine Kooperation ein, um an die entsprechende Technologie für die Elektrifizierung zu gelangen.

Luxusmarke von BMW gerettet

Rolls-Royce konnte stark vom Mutterkonzern BMW profitieren. Geschäftsführer Müller-Ötvös geht sogar einen Schritt weiter. «Ich behaupte sogar, dass es die Marke Rolls-Royce ohne den BMW-Konzern nicht mehr gäbe. Wir haben natürlich hier Zugriff zu feinster Technologie und passen die entsprechend an.»

Beim neusten Modell Spectre wurden Batterie und Motoren des Spectre in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt. Auch Rolls-Royce hat eine zu kleine Stückzahl, um die gesamten Entwicklungskosten selbst zu stemmen. Der Kauf der Firma durch den BMW-Konzern in den 90er-Jahren rettete die Marke und ermöglicht nun das Weiterbestehen, trotz sich verändernder Rahmenbedingungen. Und so thront die Kühlerfigur Emily ab Ende 2023 auf einem elektrisch betriebenen Rolls-Royce.

Tagesschau, 18.10.2022, 19:30 Uhr

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