Heute Vormittag geht es beim Backwaren-Produzenten nicht um die Wurst – sondern ums Gipfeli. In Dübendorf treffen sich die Aktionäre von Aryzta zur ausserordentlichen Generalversammlung, um einen neuen Verwaltungsrat zu wählen. Wie lange dieser neue Verwaltungsrat den finanziell angeschlagenen Backwarenkonzern führen wird, ist aber ungewiss.
Ein frisch gebackener Verwaltungsrat, der nur als Übergangsgremium walten wird: Das ist das wahrscheinlichste Szenario beim serbelnden Hersteller von Tiefkühlbackwaren, der ehemaligen Hiestand.
Eine oder mehrere Übernahmeofferten
Als fast sicher gilt nämlich, dass sich der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat von Aryzta als Erstes mit einer – oder gar mehreren – Übernahmeofferten beschäftigen muss.
Schon letzte Woche hat Aryzta bestätigt, in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen zu sein mit der britischen Investmentfirma Elliott Advisers. Diese gehört dem US-Milliardär Paul Singer. Sollte die Übernahme durch Elliot nicht klappen, so dürften andere Kaufinteressenten auftauchen.
Schnäppchen für Anleger?
Denn die Aryzta-Aktie ist mit einem Wert von unter einem Franken ein Schnäppchen. 2014 war sie noch 18 Franken wert. Ein Alleingang von Aryzta scheint angesichts des schleppenden Absatzes von Gipfeli, Brot und Süsswaren wegen der Corona-Pandemie und der hohen Schulden wenig wahrscheinlich.
Die weltweit 20'000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jedenfalls wären froh, sie wüssten endlich, wie ihre Zukunft aussieht. Immerhin ist Aryzta mit rund 3.5 Milliarden Franken Umsatz kein Niemand, sondern einer der weltweit Grössten im Geschäft mit tiefgekühlten Backwaren.