- Der Schweizer Jobmotor brummt wie noch nie: Im zweiten Quartal 2022 wurde eine Rekordzahl an neuen Stellen geschaffen.
- Die Firmen suchen weiterhin händeringend Personal.
- Die Zahl der Stellen stieg von April bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3.2 Prozent - und damit das fünfte Mal in Folge.
Innerhalb eines Jahres sind 164'000 neue Jobs entstanden, so das Bundesamt für Statistik (BFS). Insgesamt zählte das BFS im zweiten Quartal 5.316 Millionen Beschäftigte in der Schweiz. In allen Grossregionen ging es nach oben.
«Dies ist der stärkste Anstieg seit Einführung der Statistik in der heutigen Form im Jahr 1991», schreibt das BFS in einer Mitteilung.
Dienstleistungssektor und Gastgewerbe boomt
Treiber war der Dienstleistungssektor, wo 140'000 neue Stellen geschaffen wurden. Das ist ein Anstieg um 3.4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt arbeiten 4.2 Millionen Beschäftigte im Dienstleistungssektor.
Die stärkste Zunahme gab es erneut im Gastgewerbe (+17.3 Prozent), wo ein Viertel aller neuen Stellen im Dienstleistungssektor entstanden. Dennoch hat das Gastgewerbe noch nicht das Vor-Coronaniveau von 2019 erreicht. Hierzu fehlen noch 11'000 Stellen, wie das BFS schreibt.
Im sekundären Sektor (Industrie und Baugewerbe) gab es 23'000 zusätzliche Stellen. Dort wuchs die Zahl der Beschäftigten um 2.2 Prozent auf 1.1 Millionen.
Rekordzahl an offenen Stellen
Die Aussichten für Wechselwillige sind erfreulich: Die Unternehmen haben so viele Stellen offen wie noch nie – insgesamt sind es 127'600. Das sind fast 40'000 offene Jobs mehr als vor einem Jahr oder ein Anstieg um beinahe die Hälfte. Viel mehr Firmen wollen Personal einstellen als abbauen.
Die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung von gelernten Arbeitskräften haben im Vergleich zum Vorjahresquartal stark zugenommen, um 10 Prozentpunkte auf 41 Prozent. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe fällt es schwer, offene Stellen zu besetzen. Aber auch im Gastgewerbe oder im Informatik- und Kommunikationsbereich braucht es viel neues Personal.