In Pruntrut in der Ajoie im Jura erklärt Christian Hoffman, CEO der Firma Ateliers Busch, Teil der Firma Busch Clean Air, was für eine grosse Ehre es für alle sei, weltweit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Coronavirus zu leisten.
Busch Clean Air stellt Sterilisationspumpen für Intensivstationen her. Das ist eine Art Vakuum-Staubsauger, die die Luft von Keimen befreit. Seit Anfang Jahr sei die Nachfrage explosionsartig gestiegen, sagt Hofmann. Weltweit rüsteten viele Spitäler zusätzliche Räumlichkeiten zu Intensivstationen um.
Das Universitätsspital Genf zum Beispiel hat die Kapazität der Intensivpflegeplätze um über 100 Betten erhöht. Busch hat unter anderem auch die Sterilisationspumpen geliefert für das Spital, das im chinesischen Wuhan innerhalb von zehn Tagen aus dem Boden gestampft worden ist.
Für die rund 60 Mitarbeitenden bedeutet die grosse Nachfrage Mehrarbeit. Und dies unter erschwerten Bedingungen: Es sei nicht einfach zu produzieren und gleichzeitig die vorgeschriebenen Hygienemassnahmen und den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten, sagte ein Mitarbeiter gegenüber dem Westschweizer Fernsehen.
Abschied vom Hockeystock
Die Arbeiter stellen Teile aus Faserverbundstoff her, aus demselben Material, aus dem sie als Weltneuheit Karbon-Eishockeystöcke hergestellt hatten.
Als die Produktion von Eishockeystöcken schliesslich nur noch fünf Prozent des Umsatzes ausgemacht habe, habe man entschieden, Ende 2018 aus dem Eishockeygeschäft auszusteigen, sagt Ahmet Muderris, CEO der Schwesterfirma Composite Busch, ebenfalls Teil der Firma Busch Clean Air. Man habe sich auf andere Märkte konzentriert; auf die Luftfahrt-, die Uhren- und vor allem die Medizinalbranche.
Viele Mitarbeiter hätten damals bedauert, keine Eishockeystöcke mehr herzustellen, denn die Ajoie ist eine Eishockey-verrückte Gegend. Wie verrückt, das zeigte sich zuletzt vor gut zwei Monaten, als der überraschende Gewinn des Schweizer Cups des HC Ajoie ausgelassen gefeiert wurde.
Doch gerade in der jetzigen Zeit sei allen umso mehr bewusst, wie sinnvoll es sei, Produkte für das Gesundheitswesen herzustellen, sagt Muderris.