Ein gutes Anlagejahr 2024: Schweizer Pensionskassen haben auf ihre Vermögen an den Börsen und Finanzmärkten im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Rendite von 7.8 Prozent erzielt, laut Verband. Damit wächst das Vermögen der Kassen insgesamt um 90 Milliarden Franken. Davon wiederum profitieren die Versicherten der zweiten Säule. Der sogenannte «dritte Beitragszahler», also die Erträge, die Pensionskassen an den Börsen und Finanzmärkten jährlich erwirtschaften, hat gemäss einer Untersuchung des Schweizer Asset-Manager-Verbandes seit 2004 rund 600 Milliarden oder 40 Prozent zum Wachstum des Gesamtvermögens beigetragen. Die restlichen 60 Prozent teilen sich zwischen den Beitragszahlungen von Arbeitgebern (Firmen und Unternehmen) und denjenigen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf.
Grosse Bandbreite der Renditen: Die Renditen der Pensionskassen liegen jedoch erheblich auseinander. So erzielten laut Swisscanto die besten Kassen 2024 durchschnittlich 10.8 Prozent, die schlechtesten lediglich 4.8 Prozent Rendite. Das ist darum von Bedeutung, weil sich die Höhe der Renditen letztlich stark auf die Verzinsung der Altersguthaben der Versicherten auswirkt. Denn Pensionskassen müssen jährliche Reserven bilden, damit sie alle laufenden und künftigen Verpflichtungen (vor allem Rentenzahlungen) decken können. Diese Reserven zwacken sie von ihrem jährlichen Ertrag an den Börsen und Finanzmärkten ab. Je tiefer also die Rendite, desto weniger Geld bleibt nach Abzug der Reserven übrig, um das Altersguthaben der Versicherten zu verzinsen, also weiter aufzubauen.
Reserven der Pensionskassen wieder gut gefüllt: Die im Schnitt guten Renditen vieler Pensionskassen 2024 haben auch dazu geführt, dass sich deren Reserven weiter verbessert haben. Eine Pensionskasse bildet unter anderem dafür Reserven, damit die Altersguthaben der aktiv Versicherten und die Rentenzahlungen in schlechten Börsenjahren nicht von einem Verlust betroffen sind. Tatsache ist: Als Teil der Schweizer Drei-Säulen-Altersvorsorge (AHV, Pensionskasse und individuelles Sparen, beispielsweise via Säule 3a) wird die Rente aus der Pensionskasse für viele Versicherte immer wichtiger, um den gewohnten Lebensstandard auch nach dem Arbeitsleben zu gewährleisten.
Sicher, aber zu vorsichtig: Die grosse Bandbreite der Renditen wird vor allem damit begründet, dass die Fähigkeit der Kassen, Risiken einzugehen, wenn sie das Vermögen in Aktien, Obligationen, Immobilien oder zum Beispiel Rohstoffe investieren, unterschiedlich hoch ist. Hat eine Pensionskasse beispielsweise viele jüngere Versicherte und erst wenige Rentnerinnen und Rentner, kann sie mehr Aktien halten als eine Kasse, bei der das nicht der Fall ist. Doch gemäss der Untersuchung des Asset-Manager-Verbandes erklärt das nur einen Teil der Renditedifferenzen. Damit eine Pensionskasse langfristig erfolgreich Vermögen aufbauen könne, müsse sie auch ihre Risikofähigkeit konsequent ausschöpfen. Das heisst: Pensionskassen haben die Anlagerisiken zwar im Griff, sind im Schnitt aber mit angezogener Handbremse unterwegs. Es läge mehr Rendite drin und damit auch eine bessere Verzinsung für die Versicherten.