- Nestlé hat von Januar bis Juni ein organisches Wachstum (Wachstum ohne Firmenzukäufe) von 2,3 Prozent erzielt.
- Im ersten Quartal waren es ebenfalls 2,3 Prozent gewesen
- Der Umsatz belief sich auf gut 43 Milliarden Franken (-0,3 Prozent), wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern mitteilt.
- Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 4,9 Milliarden Franken (+19 Prozent).
Nestlé legte 2017 den langsamsten Start ins Geschäftsjahr seit über einer Dekade hin. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern weiterhin mit einem organischen Wachstum zwischen zwei und vier Prozent.
«Das organische Wachstum im ersten Halbjahr entsprach nicht vollkommen unseren Erwartungen», sagte Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider. Er zeigt sich aber «zufrieden mit dem Fortschritt, den wir im ersten Halbjahr bei der Wertschöpfung erreicht haben».
Der Gewinnsprung um 19 Prozent gelang dem Konzern unter anderem, weil er Kosten sparte und damit effizienter arbeitete. Die Restrukturierungskosten sollen dieses Jahr deutlich steigen, damit Nestlé noch profitabler wird.
Schneider steht unter Druck
Der schwache Start ins Jahr kommt ungelegen, weil der Konzern unter Druck des streitbaren Investors Daniel Loeb steht. Dieser stieg mit seinem Hedge-Fonds bei Nestlé ein (gut 1 Prozent der Aktien) und verlangt mehr Rendite. Weiter fordert Loeb einen Aktienrückkauf und einen Verkauf des milliardenschweren L´Oréal-Anteils.
Im Juni ging Nestlé zumindest auf eine Forderung ein: Der Konzern lancierte ein grossangelegtes Aktienrückkauf-Programm. Die L'Oréal-Beteiligung will Nestlé-Chef Schneider allerdings nicht verkaufen, wie er kürzlich in einem Interview sagte.
Aktien verlieren
Die Anleger zeigen sich enttäuscht von den Nestlé-Zahlen: Die Aktie notierte um 9.30 Uhr bei hohen Volumen 1 Prozent tiefer bei 81.55 Franken. Anfänglich waren die Verluste sogar noch deutlich höher (Tagestief bisher 80.30 Franken). Die schwergewichtigen Nestlé-Titel beinträchtigen damit auch den SMI, der trotz vieler Gewinneraktien nur leicht über dem Vortagsschluss notiert.