Strom statt Diesel – dafür gebe es mehrere gute Gründe, sagt Fabian Wyssmann von der Winterthurer Firma Designwerk. «Beim innerstädtischen Sammelbetrieb von Abfällen hat man diese ständige Stop-and-Go-Bewegung. Hier ist ein Dieselfahrzeug nicht gleichermassen effizient wie ein Elektromotor. » Dieser könne mit der Energie, die beim Bremsen entsteht, die Batterie wieder aufladen.
Zudem verursache der Elektromotor weder CO2-Ausstoss noch sonstige Luftverschmutzung. Kehrrichtfahrzeuge zählten nämlich zu den grössten CO2-Verursachern in den Innenstädten. Ein weiterer Vorteil des elektrisch betriebenen Kehrrichtlastwagens sei die Lärmbelastung für die Bevölkerung: «Der Elektromotor ist ja sehr leise.»
E-Müllauto kostet doppelt so viel
Die Firma Designwerk hat zusammen mit dem Tochterunternehmen Futuricum die ersten grossen Müllfahrzeuge entwickelt. Vier davon stehen mittlerweile im Probebetrieb. «Die sind im Einsatz bei den Städten Thun, Murten, Lausanne und Neuchâtel. Sie haben sich bisher sehr gut bewährt», sagt Fabian Wyssmann von Designwerk.
Knackpunkt sind die Kosten: Das neu entwickelte Elektro-Müllauto kostet zurzeit noch mehr als doppelt so viel wie ein herkömmliches Diesel-Müllauto. Allerdings: Die Anschaffungskosten würden sinken, wenn man dereinst auch die Elektrofahrzeuge serienmässig herstellen könnte, meint Wyssmann.
Zudem seien die Betriebskosten eines Elektrofahrzeugs tiefer – insbesondere, wenn man es, wie in Thun, mit Strom aus der eigenen Kehrrichtverbrennung betreiben können. «Wir haben gute Karten, dass ein solches Fahrzeug über die Nutzungsdauer amortisiert werden kann.» Die Winterthurer Firma arbeitet mit Studierenden in St. Gallen daran, wie es den Schritt vom Prototypen zur Serienreife schaffen könnte.