- Der Bierkonsum in der Schweiz ist in der Coronakrise zurückgegangen, da Restaurants und Bars zwischenzeitlich geschlossen waren.
- Der schlechte Sommer im Braujahr 2020/21 verlängerte zudem die Durststrecke der Schweizer Brauereien.
- Laut dem Schweizer Brauerei-Verband SBV dürfte ein weiterer Lockdown und die damit wegfallenden Absatzkanäle für etliche Brauereien existenzgefährdend sein.
Das Braujahr läuft historisch bedingt jeweils von Oktober bis September im Folgejahr. Nicolo Paganini, Präsident des Schweizer Brauerei-Verbandes (SBV), betitelt das jüngst abgeschlossene Braujahr erneut als ein «sehr schwieriges Jahr». Bereits der Start verlief harzig, als Ende Oktober 2020 die Corona-Verschärfungen unter anderem zur Schliessung von Discos und zu einem Verbot von Veranstaltungen führten.
In Zahlen formuliert: Im Braujahr 2020/21 wurden gut 441 Millionen Liter Bier abgesetzt, was einem Rückgang von 4.9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Anzahl Stangen ausgedrückt: 68 Millionen - Verglichen mit der Zeit vor Corona gingen sogar 100 Millionen Stangen weniger über den Tresen. Der Rückgang betrifft nicht nur den Inlandausstoss aller Schweizer Brauereien. Es wurde auch weniger Bier importiert.
Ein Lichtblick für die Brauereien: Der Absatz von alkoholfreiem Bier nimmt weiter zu. Der Marktanteil liegt mittlerweile bei 5 Prozent (im Vorjahr bei 4.2 Prozent). «Tendenz nach wie vor steigend», sagt der Direktor der SBV-Geschäftsstelle Marcel Kreber an der Jahresmedienkonferenz in Wettingen.
Gemäss Präsident Paganini sind auch die Prognosen für das laufende Braujahr nicht gerade rosig. Besonders die Brauereien, die mehrheitlich auf die Gastronomie ausgerichtet sind, stünden vor einer grossen wirtschaftlichen Herausforderung. Ebenfalls zeige sich, dass die Gastronomie auf dem Land stärker unter der Zertifikatspflicht leidet als die Städtische.