Christoph Mäder begründet seine Zuversicht, mit einem ungewöhnlichen Versprechen, das ChemChina abgegeben habe. Syngenta könne vier eigene Verwaltungsräte stellen, die sehr viel Einfluss hätten.
«Sie haben vor allem diesen Verwaltungsratsmitgliedern die Mittel in die Hände gegeben, um während einer Frist von mindestens fünf Jahren das Vetorecht einzulegen, wenn gewisse wichtige Entscheidungen anders gefällt werden, als dies die Absicht ist», sagt Christoph Mäder in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.
Mit diesem Vetorecht könnten die vier Syngenta-Verwaltungsräte Entscheidungen blockieren, die gegen die Interessen des Unternehmens gerichtet seien. Das sei einzigartig.
Wir investieren kräftig in den Standort Monthey und sind überzeugt, dass dies ein wettbewerbsfähiger Standort ist.
Zum teuren Standort Schweiz sagte Christoph Mäder, bereits unter der bisherigen Führung seien Kostenstruktur und die Zahl der Arbeitsplätze kontinuierlich auf ihre Rentabilität geprüft worden. Das Beispiel des Werks in Monthey (VS) zeige, dass die Schweiz weiterhin eine wichtige Rolle innerhalb des Konzerns spielen werde.
«Tatsache ist, dass wir in Monthey den wichtigsten und grössten Produktionsstandort der Welt für Syngenta haben. Wir investieren kräftig in den Standort Monthey und sind überzeugt, dass dies ein hervorragender und wettbewerbsfähiger Standort ist.»
Monthey sei trotz hoher Kosten wettbewerbsfähig, weil dort Forschungsergebnisse erzielt werden, die Syngenta dann gewinnbringend in Produkte umsetzen könne.
Die Übernahme durch Monsanto hätte zur Zerschlagung der Syngenta geführt.
ChemChina zahlt für die Übernahme 43 Milliarden Dollar. Christoph Mäder glaubt nicht, dass ChemChina diese enorme Summe aufgewendet habe, nur um an die Technologie von Syngenta heranzukommen. Das hätten die Chinesen mit Lizenzverträgen auch billiger haben können. Er sei sich deshalb sicher, dass ChemChina Syngenta weiterentwickeln wolle.
Der amerikanische Agrokonzern Monsanto wollte Syngenta ebenfalls eine Zeit lang übernehmen. Der Verwaltungsrat von Syngenta hat dieses Angebot aber immer abgelehnt. Denn: «Das wäre eine Übernahme gewesen, die zur Zerschlagung der Syngenta geführt hätte. Wir reden hier in der Grössenordnung von mindestens 15‘000 Arbeitsplätzen, die weggefallen wären», so Mäder. Deshalb sei die Lösung mit ChemChina besser.