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Corona verzögerte Effekt Zahl der Firmenpleiten bleibt weiter hoch

  • In den ersten zehn Monaten 2022 sind deutlich mehr Firmen pleite gegangen als im Vorjahr.
  • Auf das Gesamtjahr gesehen könnte die Zahl der Firmenkonkurse auf einen neuen Höchststand klettern.
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Archiv: 42 Prozent mehr Konkurse im Kanton Zürich
aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 14.10.2022. Bild: Keystone / Christian Beutler
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Die Zahl der Firmenkonkurse ist von Januar bis Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um knapp 35 Prozent gestiegen. Insgesamt gingen rund 5500 Firmen pleite, was ein Anstieg um 1400 entspricht, wie die Inkassofirma Creditreform mitteilte.

Betrachtet man die Vorkrisenwerte aus den Jahren 2018 bis 2019, dann gingen 8 Prozent mehr Firmen pleite. In der Coronakrise selber war die Zahl der Konkurse, auch wegen umfassender Hilfsmassnahmen, noch deutlich gesunken.

Nur wenige Firmen setzen auf Sanierung mittels Nachlassstundung

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Schweizer Firmen setzen das Instrument der Nachlassstundung für eine Sanierung nur sehr zögerlich ein. Dabei sind die Erfolgschancen vergleichsweise hoch.

Nur 1.6 Prozent der akut von Insolvenz bedrohten Unternehmen hat 2021 das Instrument der Nachlassstundung genutzt, wie das Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal in einer Studie schreibt. Konkret sind das nur 52 Nachlassstundungen auf fast 3300 Konkursverfahren. Der Anteil ist damit in den letzten Jahren auf sehr niedrigem Niveau konstant geblieben.

Die Studienautoren vermuten, dass einige der nun insolventen Firmen schon vor der Krise in Schwierigkeiten waren und über die Krise durch staatliche Hilfen künstlich am Leben gehalten wurden. Besonders hoch sei der Anteil in den Branchen Informatik, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen wie auch Maschinenbau gewesen. Hier stieg die Zahl der Pleiten nun auch überdurchschnittlich stark an.

Am stärksten nahm die Zahl der Firmenpleiten in den Kantonen Zug (+63.1 Prozent), Luzern (+47.3 Prozent) und Schwyz (+32.6 Prozent) zu. Es gab aber auch Kantone mit teils deutlich weniger Konkursen, darunter etwa Wallis (-21.4 Prozent), Graubünden (-23.0 Prozent), Genf (-17.0 Prozent) und St. Gallen (-12.4 Prozent). Kleine Kantone wurden nicht berücksichtigt, da hier minimale Veränderungen schon zu grossen prozentualen Ausschlägen führen.

Höchststand bei Insolvenzen erwartet

Für das Gesamtjahr erwartet Creditreform einen neuen Höchststand bei den Insolvenzen. Mehr als 6600 Unternehmen würden das Jahr nicht mehr überleben, heisst es weiter. 2021 meldeten im Vergleich dazu rund 5100 Firmen Insolvenz an.

Die Zahl der Neueintragungen von Firmen liegt in den ersten zehn Monaten leicht unter dem Vorjahreswert (-1.2 Prozent). Für das Gesamtjahr erwartet Creditreform, dass rund 49'000 Firmen neu registriert werden, was einem Rückgang von knapp 4 Prozent zum Vorjahr entspricht.

SRF 4 News, 07.11.22, 14:00 Uhr;

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