Die Zeiten der Massenproteste gegen das WEF scheinen vorbei , aber verschwunden sind die kritischen Stimmen nicht. Während die grossen Nichtregierungsorganisationen in das offizielle Programm eingebunden sind, müssen kleinere Gruppierungen von ausserhalb auf sich aufmerksam machen. So auch die «Klimaseniorinnen».
Die Gruppe von älteren Schweizer Frauen kämpft gegen den Klimawandel. Mit Keksen ausgerüstet, die bunt verziert und in Farbe und Form den Planeten Erde darstellen, reisten sie nach Davos, um dort ihr Gebäck vor dem Konferenzort zu verteilen. Ein süsses Mittel für eine ernste Botschaft.
Aufruf an die Elite
«Wir wollen die Wirtschaftsführer- und führerinnen darauf aufmerksam machen, dass ältere Personen besonders vom Klimawandel betroffen sind», sagt Elisabeth Joris, eine der Demonstrantinnen, gegenüber SRF. Studien würden zeigen, dass Atem-, Herz- sowie Kreislaufbeschwerden bei wärmeren Temperaturen oder grösseren Temperatursprüngen zunähmen.
Das Versagen, den Klimawandel zu stoppen, sei eine Bedrohung für die Menschheit, und die Wirtschaftskapitäne seien besonders in der Verantwortung, schreiben die Klimaseniorinnen in einer Mitteilung. Es sei höchste Zeit, das Motto des WEF, «verantwortungsvolles Führen», ernst zu nehmen und zu handeln.
Es kamen nicht die Chefs, dafür die Polizei
Mit einem der «Global Leaders» konnten die «Klimaseniorinnen» laut eigenen Aussagen nicht sprechen, dafür interessierte sich die Polizei für sie: «Sobald wir unsere zahlreichen kleinen Transparente hervorholten, kamen die Beamten», erzählt Joris.
Offener Protest wird in der Nähe des Kongresszentrums in Davos nicht geduldet, verjagt wurden die Seniorinnen aber nicht. Die Transparente mussten sie einpacken, gegen die mitgebrachten Kekse jedoch hatte die Polizei nichts einzuwenden.