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Der kleine Tesla ist da Über eine halbe Million Vorbestellungen für den Elektroflitzer

Die allerersten Kunden haben das 35'000-Dollar teure Model 3 erhalten. Rollt Elon Musk nun endlich in die schwarzen Zahlen?

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Produktionsstart vor drei Wochen wurde das Model 3 von Tesla am Freitagabend (Ortszeit) an die ersten 30 Kunden übergeben. Es gibt offenbar mehr als 500'000 Vorbestellungen.
  • Mit dem Model 3 für 35'000 Dollar will Tesla-Gründer Elon Musk in den Massenmarkt einsteigen und damit nach 14 Jahren erstmals schwarze Zahlen schreiben.
  • Im August sollen 100, im September bereits 1500 Fahrzeuge gebaut werden. Im Jahr 2020 will Musk eine Million der neuen Modelle produzieren.

Die Elektroautos von Tesla kosten viel. Nicht so das neue Model 3, das am Freitagabend (Ortzeit) im Werk in Fremont bei San Francisco den ersten 30 Kunden übergeben wurde. Es ist mit einem Startpreis von 35'000 Dollar deutlich günstiger als die bisherigen Luxusmodelle des Autobauers aus dem Silicon Valley.

Noch ist offen, ob es Tesla-Gründer Elon Musk schafft, mit dem Model 3 den Massenmarkt zu erobern. Über mangelndes Interesse kann er sich nicht beklagen, haben doch bereits über 500'000 Fans ein Model 3 vorbestellt, wie Firmenchef Elon Musk sagte. Der Grossteil davon komme aus dem Heimatmarkt USA.

Endlich schwarze Zahlen?

Musk hat grosse Ziele. Im Jahr 2020 will er bereits eine Million der neuen Modelle produzieren. Aber selbst wenn er es schafft, grosse Stückzahlen auf den Markt zu bringen, stellt sich doch die Frage, ob er nach 14 Jahren im Minus nun erstmals Gewinn machen kann.

Denn Musk ist zwar bekannt für grosse Innovationen, aber nicht für eine ökonomische Geschäftspolitik. Dies aber fordern nun auch die Investoren, wie SRF-Wirtschaftsredaktorin Stefanie Pauli erklärt.

Viele Bekenntnisse zum Elektroverkehr

Musk muss laut Pauli nun zeigen, ob er es schafft, viele Autos günstig zu produzieren und breit unters Volk zu bringen: Mit seinem neuen Modell hat er die Automobilbranche auf jeden Fall wachgerüttelt. Auch die herkömmlichen Autobauer kommen in Sachen E-Autos nun langsam in die Gänge.

Frankreich und Grossbritannien haben jüngst angekündigt, Benzin- und Dieselautos bis 2040 zu verbieten und ganz auf Elektroautos zu setzen. Das könnte Tesla zusätzlich Schub geben. Elektroautos haben heute in vielen Ländern einen Anteil von rund einem Prozent, sind also noch nicht wirklich ein attraktives Geschäft.

Hält der Trendsetter durch?

Ein Nischenprodukt werde das Elektroauto kurzfristig noch bleiben, schätzt Pauli. Denn es fehle noch an Infrastruktur, um die Batterien zu laden. Ausserdem sei die Reichweite im Vergleich zu einem Auto mit einem Verbrennungsmotor noch relativ klein.

Mit steigendem politischen Druck wird sich der Anteil der E-Autos in den nächsten zehn bis 20 Jahren aber voraussichtlich deutlich erhöhen. Das dürfte dann wohl auch Tesla zugutekommen. Die Frage ist jedoch, wie lange Musk finanziell durchhalten kann.

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