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Die Post experimentiert mit neuen Technologien
Aus 10 vor 10 vom 23.08.2017.
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Digitale Zukunft Die Post und ihre Experimente

Die Post will innovativ sein und investiert viel Geld in Lieferroboter, Drohnen und selbstfahrende Postautos. Gleichzeitig baut sie ihr Poststellennetz ab. Das sorgt auch für Kritik.

Genau vor einem Jahr schickte die Post die Lieferroboter erstmals in die Testphase. Ab wann diese Roboter tatsächlich auf der Strasse zu sehen sind, ist offen. Innovationschefin Claudia Pletscher sagt bloss: «Nach bis zu zweihundert unfallfreien Zustelltouren sind wir überzeugt, dass die Technologie brauchbar ist und gehen jetzt in eine nächste Phase.»

Den Anschluss an die digitale Zukunft will die Post auf keinen Fall verpassen. Deshalb lanciert sie ähnliche Pilotprojekte am Laufmeter, unter anderem testet sie auch Drohnen, selbstfahrende Postautos und Internet-Plattformen. Die Schweizerische Post ist kein starrer Beamtenbetrieb, sondern ein innovatives Unternehmen mit Zukunftsstrategie – diese Botschaft sendet der unternehmerische Aktivismus.

Online-Plattform als «Experimentierfeld»

Für ein weiteres Projekt arbeitet die Post seit einem halben Jahr mit Volvo und der Migros-Tochter Leshop zusammen für ein sogenanntes «In-car Delivery». Damit müssen sich Kunden weder nach einem bestimmten Lieferort noch einer Lieferzeit richten, sondern können ihren Volvo als Lieferort auswählen. Der Postbote kann den Kofferraum dann mit einem digitalen Schlüssel einmalig öffnen.

Der Versuch mit den Drohnen läuft derzeit in Lugano: Laborproben werden zwischen zwei Spitälern hin und hergeflogen. Die Post verkündete, sie übernehme damit weltweit eine Pionierrolle in der Drohnenlogistik. Ab 2018 sollen die Drohnen regelmässig fliegen. Im umkämpften Geschäft der Online-Marktplätze mischt die Post mit der Plattform «Kaloka» mit. Auf dieser Plattform können lokale Geschäfte ihre Waren anbieten. Nach dem Verkauf liefert sie ein Postkurier am gleichen Tag aus. Zu diesem Projekt sagt Pletscher: «Das ist ein wichtiges Experimentierfeld für uns im E-Commerce, so dass wir auch dort vorne dabei sind.»

Wie wichtig ist das Kerngeschäft noch?

Die Post, die komplett in Bundesbesitz steht, investiert viel für ihre digitale Zukunft. Das sorgt auch für scharfe Kritik. Zum Beispiel von Peter Salvisberg, Initiant der gescheiterten «Pro Service Public»-Initiative: «Die Post sollte genauer hinschauen, wo sie das Geld ausgibt. Es geht nicht an, Poststellen abzubauen und gleichzeitig Millionen für Dinge auszugeben, die nicht funktionieren.» Die Post gehöre allen Steuerzahlern. Sie müsse zwar innovativ bleiben, aber in erster Linie das Kerngeschäft sauber betreiben.

Salvisberg fügt an: «Viele gute Innovationen können ohne Entwicklungskosten vom Weltmarkt übernommen werden. Die Post muss nicht mit unserem Geld in ihren Labors experimentieren.» Die Post-Innovationschefin entgegnet: «Wir erfinden nicht komplett neue Projekte, sondern arbeiten immer mit Partnern zusammen und bauen Bestehendes ein.» Das sei schneller, günstiger und besser. Zudem befinde sich die Post bereits seit ihrer Gründung vor fast 170 Jahren in einer ständigen Transformation, angetrieben von der technologischen Entwicklung.

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20 Kommentare

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  • Kommentar von pedro neumann  (al pedro)
    Dass sich jeder Betrieb laufend entwickeln muss, ist klar. Die Experimente der Post scheinen mir aber eher lächerliche Versuche zu sein....
  • Kommentar von Jean-Philippe Ducrey  (Jean-Philippe Ducrey)
    Wie wir bei den SBB praktisch täglich erleben, braucht das Beheben von Störungen von Weichen etc. heutzutage massiv länger als zu Zeiten, wo man noch Leute vor Ort hatte und die Dinger nicht von hundert Kilometer entfernt "automatisch fernsteuerte". Ich bin sogar überzeugt, dass die Kosten der SBB damals niedriger waren. Technologie ja, Technologie über alles: Nein. Der Unterschied zwischen Fiat und Mercedes? Mercedes setzt auf Menschen, Fiat auf Roboter. Mercedes arbeitet übrigens rentabler...
    1. Antwort von Albert Planta  (Plal)
      Unsinn! Mercedes werden nicht in Handarbeit hergestellt.
    2. Antwort von Jean-Philippe Ducrey  (Jean-Philippe Ducrey)
      @Planta: Zuerst richtig lesen, dann begreifen und erst dann kommentieren. Wie gesagt, Mercedes setzt auf Menschen, Fiat auf Roboter. Was nicht heisst, dass Mercedes keine Roboter einsetzt, doch die Philosophie der Mercedes-Geschäftsleitung stellt, im Gegensatz zur Fiat, die Arbeitsqualität der Mitarbeiter ins Zentrum, während Fiat möglichst alles automatisiert, um Personalkosten zu sparen. In der Endmontage und Qualitätskontrolle etwa beschäftigt Mercedes gut doppelt soviel Personal als Fiat.
    3. Antwort von Benjamin Thiel  (BThiel)
      Ein Fiat kostet 10000 dafür bekommen Sie bei Mercedes gerade mal 2-3 Extras. Sie vergleichen Birnen mit Äpfeln.
    4. Antwort von Jean-Philippe Ducrey  (Jean-Philippe Ducrey)
      @Thiel: Wenn Mercedes dann trotz teureren Autos, sprich kleinerem Marktpotential rentabler arbeitet, so sollte das Fiat zu denken geben. Oder anders formuliert: Auf den Menschen setzen ist eben nicht zwangsweise teurer, wenn man das Gesamtpaket betrachtet. Oder auf die Post bezogen: Ein Poschtichauffeur kostet pro Monat so und soviel, ein führerloses Postauto hat diese Personalkosten nicht. Dafür entstehen unter Umständen genau dadurch Schäden, die die Personalkosten um einiges übertreffen.
  • Kommentar von Jeanôt Cohen  (Jeanot)
    Ich finde es sehr positiv das die Post klar mit der Zeit geht, und es wagt neue Technologien einzusetzen. Veraltet ist man sehr schnell. Und da höre ich auch schon die gleichen Leute die jetzt jammern, wieder jammern, das die Post altmodisch ist.
    1. Antwort von Hans Fürer  (Hans F.)
      Man kann es auch übertreiben. Einige von diesen futuristischen Projekten sehen sehr nach Spielereien von Technik-Freaks aus, welche den Vorteil geniessen, dass sie für Flops finanziell nie gerade stehen müssen. Und der Verwaltungsrat plus die Postchefin nicken alles ab, um nicht als rückständig bezeichnet zu werden. Natürlich, auch die müssen für Flops finanziell nicht gerade stehen.