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E-Trend in der Autobranche Elektroautos – für Garagisten mehr Fluch als Segen

Den Elektroauto-Trend spüren auch die hiesigen Autoverkäufer. Für sie ist er ein zweischneidiges Schwert.

  • Der deutsche VW-Konzern hat heute seine erste Produktion für ein rein elektrisches Fahrzeug eröffnet.
  • Die Automobilindustrie investiert Milliarden in die E-Wende.
  • Der Trend macht sich auch in der Schweiz bemerkbar.

Seit Jahresbeginn wurden hierzulande knapp 10'000 Elektromobile verkauft, wie die heute veröffentlichten Zahlen vom Branchenverband Auto Schweiz zeigen. Dies sind fast eineinhalb Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Tiefere Wartungskosten

Die steigende Nachfrage nach Elektroautos spüren auch die hiesigen Garagisten. Pascal Kunz, Betriebsleiter der Heiz Garage in Wetzikon, beschreibt den Elektro-Trend jedoch als zweischneidiges Schwert. Durch den Verkauf von E-Fahrzeugen gewinne er zwar eine neue Kundengruppe, unter dem Strich verdiene er aber weniger.

«Die Umsätze in den Werkstätten sinken, da Elektrofahrzeuge keine Betriebsstoffe wie Öl benötigen», so Kunz. «Auch die Bremsen werden viel schonender beansprucht, entsprechend tiefer sind die Wartungskosten.»

Halb so hohe Servicekosten, leisere Motoren – was sich für Kunden als Vorteile erweist, sind für Garagisten ein Kostenfaktor. Zu den tieferen Einnahmen kommen Ausbildungskosten für Mitarbeiter. Denn nur zertifizierte Techniker dürfen an Hochvolt-Systemen wie Elektroautos arbeiten.

Verbrennungsmotor bleibt wichtig

Markus Peter vom des Schweizerischen Garagistenverband sieht mit dem Elektro-Boom nicht das Ende der konventionellen Autos: «Der Verbrennungsmotor wird eine wichtige Rolle beibehalten, weil es Anwendungen gibt, in denen der Verbennungsmotor nach wie vor der beste Antrieb ist.»

Auch Garagist Pascal Kunz glaubt nicht, dass sich Elektroautos flächendeckend verbreiten werden. Dies vor allem wegen der begrenzten Reichweite von 250 bis 400 Kilometer: «Für die Ferienfahrt nach Italien ist es für manche ein Hindernis, wenn sie unterwegs ihr Auto laden oder sich schon zu Hause mit dem Thema auseinandersetzen müssen.»

Trotzdem beobachtet Kunz einen Wandel bei den Konsumenten. Sie seien besser informiert und wollen umweltbewusster unterwegs sein. Zudem schwinde die Angst vor Batterieausfällen: «Früher dachte man, defekte Batterien würden Kosten von 7000 bis 10'000 Franken verursachen und zu einem Totalschaden führen.» Mittlerweile wisse man, dass Batterien repariert werden können und die Kostenexplosion so nicht stattfindet.

Umstrittenes CO2-Gesetz fordert Garagisten

Einen weiteren Wandel sieht Pascal Kunz im CO2-Gesetz, das ab 2020 eine strengere Kontrolle für Kohlendioxid-Ausstoss fordert. Der Zielwert für den durchschnittlichen Kohlendioxid-Ausstoss neuer Personenwagen wird dann von 130 auf 95 Gramm pro Kilometer gesenkt. Dies sei jedoch eine Herausforderung für die Automobilbranche: «Diesen CO2-Wert schaffen nur kleinvolumige Verbrennungsmotoren», sagt Kunz. So müsse pro grossvolumiges Auto auch ein E-Fahrzeug verkauft werden, um den CO2-Schnitt erreichen zu können.

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