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Businessflüge vermehrt ab Regionalflugplätzen?
Aus Echo der Zeit vom 15.07.2018. Bild: Keystone
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Entlastung in Genf und Zürich Mehr Geschäftsflieger auf Regionalflughäfen

Die Idee des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, Geschäftsflüge mehr auf Regionalflugplätze zu verlegen, stösst auf Kritik.

Die internationalen Flughäfen Zürich und Genf erreichen ihre Kapazitätsgrenzen, nicht nur in der Hauptferienzeit. Darunter leidet der Rest der Fliegerei: Flugschulen, Sportflieger, Rundflüge – und vor allem die Geschäftsfliegerei. Sie alle könnten in Zukunft von den grossen Flughäfen verdrängt werden.

Passagierspitzen zur Hauptferienreisezeit

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Von Freitag bis Sonntag wurden im Flughafen Zürich über 300'000 Passagiere gezählt, die abflogen, ankamen oder auf einen anderen Flug umstiegen.

Der bisherige Rekord wurde 2017 mit 108'040 Fluggästen an einem Tag aufgestellt. An einem durchschnittlichen Tag fliegen rund 80'000 Personen vom Flughafen Zürich.

Vom Flughafen Genf-Cointrin flogen am Wochenende 114'900 Passagiere ab, etwa gleich viele wie im Vorjahr mit 115'000. Die Zahl liegt nach Angaben des Flughafens innerhalb der Norm. Im Juli kommt es in Genf nur selten zu Spitzenwerten im Ferienverkehr.

Auf dem Flughafen Bern starten und landen pro Jahr 2500 Geschäftsflugzeuge. In Zukunft könnten es aber mehr Flugbewegungen werden. «Es könnte möglich sein, dass man zum Beispiel einen Teil des Geschäftsreiseverkehrs auch auf Regionalflugplätze umdirigieren könnte», sagt beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) der Sprecher Urs Holderegger.

Eine entsprechende Verlagerung von den internationalen Flughäfen Genf und Zürich auf Regionalflughäfen wie Bern oder Sion möchte der Bund jetzt prüfen. Das geht aus dem neuen Entwurf zum Sachplan Infrastruktur für die Luftfahrt (SIL) hervor.

Wertschöpfung oder «nur» Fluglärm?

Das alarmiert allerdings die Gegner von Fluglärm in den betroffenen Regionen. In Bern sagt der Geschäftsführer der Vereinigung gegen Fluglärm, Guido Frey: «Es ist eine unerfreuliche Entwicklung. Es wird mehr Belastung, mehr Lärm, mehr Emissionen in die Regionen getragen.» Dabei bringe die Geschäftsfliegerei wirtschaftlich wenig Wertschöpfung.

Der Direktor des Flughafens Bern, Mathias Gantenbein, widerspricht. Gerade der Geschäftsflugverkehr sei wirtschaftlich wichtig: «Sei das bei der Wartung, aber auch am Standort, wo letztlich viel konsumiert wird, wie beispielsweise Hotelübernachtungen im hohen Preissegment, Aktivitäten, Einladungen und Essen.»

Flughäfen Genf und Zürich überlastet

Die Geschäftsfliegerei ist also ein Standortfaktor. Rund ein Fünftel aller Starts und Landungen in der Schweiz falle allein auf den Geschäftsflugverkehr, heisst es bei der Vereinigung für den Schweizer Geschäftsflugverkehr, der Swiss Business Aviation Association (SBAA). Vizepräsidentin Helene Niedhart sagt, angesichts der Kapazitätsengpässe in Genf und Zürich sei ein Ausweichen auf kleinere Flughäfen die einzige Alternative.

Allerdings sieht Niethart dabei auch Schwierigkeiten: «Die Wege müssen kurz sein und ein Business-Aviation-Kunde will dahin fliegen, wo sein Business auch stattfindet.»

Schwerpunkt Dübendorf

Das räumt auch das Bazl ein. Die kleineren Flughäfen seien oft zu weit weg von den Wirtschaftszentren. Der Bund setzt seine Hoffnungen daher vor allem auf den ehemaligen Militärflugplatz Dübendorf bei Zürich, den er zu einem Flugplatz für die Geschäftsfliegerei umnutzen will.

Auch der Flughafen Bern schmiedet Ausbaupläne für ein Business-Terminal. Dort wären Geschäftspassagiere in Zukunft ganz unter sich beim Warten und dem Erledigen der Reiseformalitäten.

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