- Der Run junger Unternehmen an die Börse scheint ungebrochen.
- Die Schweizer SIX macht dafür auch das gute Klima auf dem Parkett verantwortlich.
- 2018 könnte mit Blick auf Börsenzugänge ein noch besseres Jahr werden als das vorangegangene.
Sie alle drängen an die Schweizer Börse: das Catering-Unternehmen GateGroup, die Hightech-Firma Sensirion und das Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis. Weitere Unternehmen stehen bereits in den Startlöchern.
Für die Schweizer Börse zeichnet sich mithin erneut ein erfolgreiches Jahr ab, mit zahlreichen Neu-Zugängen. Doch weshalb gehen so viele Unternehmen gerade jetzt an die Börse?
Hungrig nach Investitionsmöglichkeiten
Nimmt man als Beispiel etwa Medartis. Das Basler Unternehmen stellt unter anderem Implantate her, mit denen Knochenbrüche fixiert werden. Die Firma will ihr Geschäft in den USA ausbauen und neue Märkte wie Japan und China erschliessen - und das kostet. Das Geld dafür holen die bisherigen Eigentümer nun an der Börse, indem sie neue Aktien verkaufen.
Der Moment dafür sei günstig, sagt Julian Chan von der Schweizer Börse SIX. Und das aus mehreren Gründen: «Zum Beispiel sind die Aktienmärkte im Moment sehr hoch. Und die Unsicherheiten sind eher tief. Das schafft ein gutes Klima für Börsengänge. Auch verfügen die Investoren nach wie vor über liquide Mittel, die sie investieren möchten.» Will heissen: Anleger haben viel Geld und sind hungrig nach neuen Investitionsmöglichkeiten.
«Eine der schnellsten Börsen in Europa»
Und wenn in den kommenden Monaten viele Unternehmen ihre Dividenden auszahlen, verfügen die Anleger über noch mehr Geld, für das sie geeignete Investments suchen. Das ist mit ein Grund für die generelle Zunahme von Börsengängen jeweils im Frühling.
Nicht nur Anleger, sondern auch die Schweizer Börse selber freut sich über den grossen Andrang. Sie verspricht potenziellen Neu-Zugängen eine unkomplizierte Abwicklung des Börsengangs. Deren Anträge sollten innert vier Wochen bearbeitet werden: «Damit sind wie eine der schnellsten Börsen in Europa.»
Gute Aussichten für 2018
Auch deshalb könnte es 2018 noch mehr Börsengänge geben als 2017, das auch schon ein erfolgreiches Jahr war, sagt Julian Chan von der Schweizer Börse SIX: «Wir haben 2017 sehr grosse Börsengänge gehabt mit einem sehr grossen Volumen. Demgegenüber hatten wir aber auch zwei grosse Abgänge mit Syngenta und Actelion.»
Syngenta wurde von ChemChina geschluckt, Actelion von Johnson & Johnson - in der Folge verschwanden sie von der Schweizer Börse. Weitere Abgänge stehen an. Doch angesichts der zahlreichen neuen Zugänge kann die Börse das verkraften.