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Erholung nach Corona-Tief Novartis steigert Gewinn im zweiten Quartal

  • Der Basler Pharma-Riese Novartis hat im zweiten Quartal 2021 Umsatz und Gewinn gesteigert.
  • So wuchs der Umsatz um 14 Prozent auf rund 12 Milliarden Franken. Der Gewinn liegt bei umgerechnet rund 2.6 Milliarden Franken.
  • Novartis konnte davon profitieren, dass wieder vermehrt Leute zum Arzt gehen und Spitalaufenthalte wegen der Corona-Pandemie nicht mehr aufgeschoben werden müssen.

Das zweite Quartal 2020 war noch durch die erste Welle der Covid-19-Pandemie und die verschiedenen Lockdown-Massnahmen geprägt und hatte auch bei Novartis zu einem Geschäftsrückgang geführt. Damit ist die Vergleichsbasis für den aktuellen Berichtszeitraum günstiger und relativiert so auch das Plus.

Den Löwenanteil steuerte die Pharmasparte Innovative Medicines bei, die den Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent auf 10.6 Milliarden Franken steigerte. Hierzu trug vor allem ein anhaltend starker Absatz vom Herzmittel Entresto, dem Schuppenflechtemittel Cosentyx und der Genersatztherapie Zolgensma bei.

Bei der Generika-Sparte Sandoz schlug ein Umsatz von 2.4 Milliarden zu Buche (plus 7 %). Hier hätten sich die Geschäfte zu stabilisieren begonnen, hiess es.

Für das Gesamtjahr bestätigt die Novartis-Führung ihre Ziele. So soll der Umsatz auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Den operativen Kerngewinn will das Unternehmen im mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen.

Novartis punktet mit innovativen Medikamenten

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Einschätzung von Wirtschaftsredaktorin Lucia Theiler:

Der Pharmakonzern hat im zweiten Quartal von April bis Juni den Umsatz mit einem Plus von 14 Prozent auf fast 13 Milliarden Dollar deutlich gesteigert, der Reingewinn stieg sogar um 55 Prozent auf rund 2.9 Milliarden Dollar. Die starken Zuwächse relativieren sich zwar etwas durch die schwachen Zahlen im Vorjahr: Damals steckten weite Teile der Welt im Lockdown, medizinische Therapien wurden vertagt.

Inzwischen hat sich die Lage deutlich entspannt, das zeigt sich in den neusten Ergebnissen: Patientinnen und Patienten müssen Arztbesuche und Spitalaufenthalte nicht länger aufschieben, die Verabreichung von neuen Therapien schreitet voran. Gerade neu entwickelte und innovative Medikamente bringen dem Konzern Umsätze und Margen: Das spricht für die Innovationskraft des Basler Konzerns. Eine Normalisierung bemerkt Novartis auch bei seiner Generika-Sparte Sandoz, also dem Geschäft mit günstigeren Medikamenten, bei denen der Patentschutz abgelaufen ist.

Doch der weitere Verlauf des Geschäftsgangs hängt von der Pandemie ab. Wie stark die Delta-Variante zu Beeinträchtigungen führt, ist derzeit unklar. Novartis betonte in einer Medienkonferenz am frühen Mittwochmorgen, dass der Konzern weiterhin seinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten wird. Dieser besteht vor allem in der Zusammenarbeit bei der Produktion mit anderen grossen Pharmafirmen, die Impf- und Wirkstoffe entwickelt haben. Das ist hilfreich in der Bewältigung der Pandemie und bringt dem Konzern etwas Umsatz, doch der Erfolg hängt von anderen, gewichtigeren Geschäftsbereichen ab.

SRF 4 News, 21.07.2021, 07:30 Uhr ; 

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