- Der Euro erhält durch den Wahlausgang in Frankreich Auftrieb und ist zum Franken zeitweise auf ein Fünfmonats-Hoch gestiegen.
- Am Mittag war ein Euro 1.0810 Franken wert.
Nationalbank-Präsident Thomas Jordan dürfte aufgeatmet haben: Weil der europafreundliche Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron in Frankreich sogar noch besser abgeschnitten hat als Marine Le Pen, legte der Euro in der Nacht deutlich zu. Entsprechend schwächte sich der Franken ab.
Noch am Sonntag hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gemacht, sie werde einer Frankenaufwertung mit Devisenkäufen entgegentreten. Und: «Wir hoffen, dass ein vernünftiger Kandidat gewinnt – jemand, der für freie Märkte ist», hatte Jordan gesagt.
Vertrauen in Euro gestiegen
Der Devisenmarkt scheint das so zu sehen, denn der Euro kletterte vorübergehend so hoch wie seit Anfang Dezember nicht mehr (1.0836 Franken). Am Montagmittag notierte die Gemeinschaftswährung dann leicht tiefer bei 1.0810 Franken.
Der Franken gilt bei Anlegern als sicherer Hafen und ist daher besonders in unruhigen Zeiten gefragt. Bei einem möglichen Wahlsieg der Euro-kritischen Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National befürchten Investoren ein weiteres Auseinanderdriften der Euro-Zone, was auf der Gemeinschaftswährung lastet.
Starker Franken bremst Wirtschaft
Die SNB stemmt sich gegen einen Höhenflug des Frankens, weil das Schweizer Waren im Ausland verteuert und weniger konkurrenzfähig macht. Um den Franken zu schwächen, intervenierte die SNB in den letzten Monaten am Devisenmarkt und hat die Zinsen auf minus 0,75 Prozent gesenkt. Vor der Wahl hat sie Milliarden für Fremdwährungskäufe ausgegeben.