- Der Orell Füssli-Konzern hat im ersten Halbjahr weniger verdient als in der gleichen Vorjahresperiode.
- Der Umsatz sank um 5,4 % auf 131,9 Millionen Franken.
- Der Gewinn betrug 2,9 Millionen Franken – das ist über 40 % weniger als im ersten Halbjahr des letzten Jahres, wie das Unternehmen mitteilt.
- Orell Füssli ist im Buchhandel, im Banknotendruck sowie in der Industrie und im Verlagswesen tätig.
Einkaufstourismus und Onlineshops schwächen Buchhandel
Im Joint Venture Orell Füssli Thalia ging der Umsatz um 6,0 % auf 39,2 Millionen Franken zurück. Der Betriebsverlust stieg auf 1,8 Millionen von zuvor 0,7 Millionen Franken. Der Ergebnisrückgang sei hauptsächlich auf den Wegfall von ausserordentlichen Erträgen aus der Restrukturierung des Filialportfolios zurückzuführen.
Der Schweizer Buchhandel spürte im ersten Halbjahr, dass die Kunden vermehrt im Ausland oder online Bücher kaufen. Der Gesamtmarkt verlor auf vergleichbarer Basis mehr als 4 %. Demgegenüber habe der Rückgang bei Orell Füssli auf vergleichbarer Fläche nur 3 % betragen, wie das Unternehmen weiter mitteilt.
Die Orell Füssli Verlage erzielten im ersten Halbjahr 2017 einen um 12 % höheren Nettoerlös von 5,1 Millionen Franken. Das Plus stamme vor allem aus dem Bereich Sachbuch, während Lernmedien, Juristische Medien und Kinderbuch auf Vorjahresniveau lagen.
Sorgenkind Atlantic Zeiser
Besonders die Sparte Atlantic Zeiser steuerte zum Rückgang bei. Diese Division stellt unter anderem Maschinen zum Druck von Seriennummern auf Banknoten oder Pässen her. Hier waren sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn (EBIT) rückläufig. Der Nettoerlös fiel um 38 % auf 23,6 Millionen Franken und der EBIT rutschte mit -1,6 Mio. Franken (2016: +1,8 Millionen) in die Verlustzone.
Als Grund nennt Orell Füssli, dass der Auftragsbestand anfangs Jahr niedrig gewesen sei. Grössere Aufträge wurden vorwiegend für das zweite Quartal 2017 akquiriert.
Steigerung im Sicherheitsdruck
Im Sicherheitsdruck konnte der Umsatz (64,0 Millionen Franken, + 16 %) gesteigert werden, während der EBIT (7,8 Millionen Franken, - 8, 2 %) zurückging. Der Umsatzanstieg sei vor allem auf einen geänderten Produktemix zurückzuführen, heisst es. Zusätzliches Verkaufspersonal und die Steigerung der Maschinenverfügbarkeit hätten zum EBIT-Rückgang geführt.
Hoffen auf das Weihnachtsgeschäft
Trotz der steifen Brise, die Orell Füssli entgegen weht, erwartet der Verlag für 2017 insgesamt ein Ergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres. Atlantic Zeiser habe im zweiten Halbjahr die Zielsetzung, den Nettoerlös in allen Geschäftsfeldern markant zu steigern und ein deutlich positives Ergebnis zu erwirtschaften. Der Sicherheitsdruck werde weiter an der Erhöhung der Produktivität und der Reduktion der Ausschusskosten arbeiten.
Unter der Voraussetzung eines ansprechenden Weihnachtsgeschäftes wird im Buchhandel bereinigt um Sondereffekte eine vergleichbare Ergebnissituation wie im Vorjahr erwartet.