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Expansionspläne in die USA Meyer Burger stoppt Solarzellenfertigung in Colorado

  • Das Schweizer Solarunternehmen Meyer Burger stoppt seine Expansionspläne in den USA.
  • Der geplante Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado Springs sei derzeit nicht finanzierbar und werde deshalb gestoppt, teilte das Unternehmen mit.
  • Vor einem Jahr hat das Unternehmen mit Sitz in Thun angekündigt, in Colorado eine neue Fabrik in Betrieb zu nehmen, um dort Solarzellen zu produzieren.
  • Nun liege der Fokus auf der Modulproduktion in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona. Die Kapazitäten dort werden derzeit hochgefahren. Die in Aussicht gestellte Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen Technologiekonzern kann wegen der Strategieanpassungen hingegen ebenfalls nicht umgesetzt werden.

    Festhalten will Meyer Burger – entgegen der ursprünglichen Pläne – an der Produktion in Deutschland. Der bestehende Zellproduktionsstandort in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen wird weiterhin voll betrieben und soll nun auch zukünftig das Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger bilden.

Person mit Maske, die eine Solarpaneloberfläche prüft.
Legende: Das Schweizer Solarunternehmen Meyer Burger stoppt den Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado Springs. Keystone/ Hendrik Schmidt

Diese Solarzellen seien unter den derzeitigen Marktbedingungen die wirtschaftlichste Option für die Belieferung der Modulproduktion in Goodyear. Die bestehenden Langzeitabnahmeverträge könnten so voraussichtlich bedient und die Produktionskapazitäten in Goodyear ausgelastet werden. Derzeit seien aber auch Gespräche mit weiteren Kunden für die Abnahme zusätzlicher Mengen im Gang.

Die Nominalkapazität im Werk in Goodyear liegt bei 1.4 Gigawatt. Der Ausbau der dortigen nominalen Modulproduktionskapazität um weitere 0.7 Gigawatt wird ebenfalls vorläufig ausgesetzt, bleibe aber eine Option.

Geringerer Finanzierungsbedarf

Durch diese Massnahmen erwartet Meyer Burger in naher Zukunft einen deutlich geringeren Finanzbedarf. Die bisher angestrebte Fremdfinanzierung über die Monetarisierung von speziellen US-Steuergutschriften wird in reduziertem Umfang weiterverfolgt. Das mittelfristig angestrebte Niveau des operativen Ergebnisses sowie der Verschuldungsgrad der Gruppe werden voraussichtlich ebenfalls deutlich tiefer ausfallen als bisher erwartet.

Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Heim

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«Meyer Burger schreibt seit Jahren grosse Verluste und kommt nicht vom Fleck. Die Expansion in die USA sollte deshalb der langersehnte Befreiungsschlag werden.

Die Firma hoffte auf grosse Aufträge aus den USA und gleichzeitig auf finanzielle Zuschüsse durch die US-Regierung und einzelne Bundesstaaten. Mit diesen Förderprogrammen sollten neue Projekte für erneuerbare Energie in den USA angestossen werden wie zum Beispiel Solarzellen.

Nun stoppt also Meyer Burger das Vorhaben in Colorado. Weiterhin werde es aber am Standort in Arizona festhalten und auch an der Fabrik in Deutschland. Diese werde – entgegen den früheren Ankündigungen – weiterhin voll betrieben werden.

Welche finanziellen Auswirkungen die Neuausrichtung von Meyer Burger hat, lässt sich aktuell nicht abschätzen – das Unternehmen kündigt heute aber an, dass es ein weiteres Mal ein Programm starte, um Kosten zu senken.

Zudem muss das Unternehmen die Publikation des Halbjahresberichts zum zweiten Mal in Folge nach hinten verschieben.»

    Meyer Burger kündigt zudem ein Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm «zur Erreichung einer nachhaltigen Profitabilität» an. Das Programm soll der Neuausrichtung Rechnung tragen. Mark Kerekes verlässt den Verwaltungsrat im Zuge dieser Neuausrichtung. Die bisher für den 16. September 2024 angekündigte Publikation der Halbjahreszahlen wird auf den 30. September verschoben, sollte die Börse SIX zustimmen, kommt aber auch ein späteres Datum infrage.

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SRF 4 News, 26.8.2024, 8 Uhr ; 

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