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Exporte im Aufwind Verpacker haben alle Hände voll zu tun

Wer eine Textilmaschine aus der Schweiz nach Japan oder in die USA versenden will, kann die 50 Tonnen schwere Maschine nicht einfach in eine Kartonschachtel packen. Er braucht eine massiv gebaute und gepolsterte Kiste, damit die Anlage während des Transportes nicht beschädigt wird.

Solche Hightech-Kisten für Exportgüter baut Marc Wegmüller mit 85 Leuten im Kanton Zürich. Man komme kaum mehr nach, sagt der Chef: «Wir arbeiten an Samstagen, mit Spätschichten, mit Überzeit. Jede Hand hier wird gebraucht.»

«Wir haben mehr zu tun als je zuvor»

Grund für die viele Arbeit bei den Verpackern ist der Boom in der Schweizer Maschinenindustrie. Von Krise ist nichts mehr zu spüren. Wer die Frankenkrise überlebt hat, habe mehr zu tun als je zuvor, sagt Marc Wegmüller.

Wegmüllers Firma ist der grösste Kistenbauer in der Schweiz – und der älteste. Was früher Kistenfabrik hiess, nennt sich heute Verpackungsdienstleister. Lieferengpässe habe man – anders als in Deutschland – bis jetzt vermeiden können, sagt Wegmüller. Denn man habe vorgesorgt: «Als sich der Boom abzuzeichnen begann, haben wir begonnen, sehr viel Material zu bunkern.» Mit Material ist vor allem Holz gemeint, aber auch Schaumstoff und Wellkarton.

Monatsumsatz verdoppelt

Selbst die kleinen Verpackungsfirmen rotieren, die von wenigen Grosskunden abhängig sind. Zum Beispiel Rolf Kuhn, der mit sieben Mann in Oberglatt Kisten für Exporteure baut. Seit November seien sie zu 100 Prozent ausgelastet. Der Dezember sei ein Spitzenmonat gewesen, sagt Kuhn. «Da haben wir den üblichen Monatsumsatz verdoppeln können. Und das läuft jetzt auch im Januar weiter so.»

Boomt die Maschinenindustrie weiter, wird 2018 auch für die Kistenbauer ein Spitzenjahr.

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