Batterien als Energiespeicher gibt es seit Langem, ob nun in einer Uhr, einem Radio, als Teil einer Solaranlage oder in einem Auto. Batterien sind zudem zentral für die Energiewende, um Schwankungen im Angebot erneuerbarer Energien aufzufangen, oder für die Mobilität.
Wer also Batterien produziert, müsste auf einer Goldmine sitzen. Doch dem ist nicht zwingend so. So schreibt zum Beispiel der Schweizer Batteriehersteller Leclanché seit Jahren Verluste. Wie kommt das? Seit sieben Jahren ist Anil Srivastava Chef des Unternehmens.
Bei seinem Start im Unternehmen mit einer über 110-jährigen Tradition im Bau von Batterien mit Sitz in Yverdon habe Srivastava festgestellt, dass Leclanché zwar eine Lithium-Ionen-Batterie von Grund auf neu entwickelt habe. Das erzählt er im Gespräch. Aber es gab keine Abnehmer dafür.
Srivastava setzte auf eine Nische
Statt auf die stark umkämpfte Elektroautobranche setzte er mit seiner Batterie auf Fahrzeuge, die grosse Strecken zurücklegen. Zu denen gehören Lokomotiven, Busse, Lastwagen, Schiffe und Fähren. Fünf Jahre und 200 Millionen verlangte er von den Investoren, um seinen Plan umzusetzen.
Es wurden sieben Jahre und der Umbau kostete bisher 400 Millionen Franken. In dieser Zeit schrieb das Unternehmen Verluste, brauchte immer wieder frisches Geld. Für Anil Srivastava ist die Talsohle nun überschritten.
Nun könne das Unternehmen wachsen, doch auch das dürfte viel Geld kosten. Srivastava will deshalb den E-Mobilitätsbereich von Leclanché nun versilbern. Da verfolgt der Chef zwei Strategien. Entweder kommt die E-Mobilitätssparte in den USA oder in Asien an die Börse.
Unter Druck
Das ist eine Unternehmenshülle, die bereits an der Börse ist. Oder die Sparte wird von einem Grosskonzern übernommen. So oder so bleibe aber das Herz des Batteriegeschäfts in Yverdon, erklärt der Chef.
In der Leclanché-Gruppe selbst verbleiben dann noch die Bereiche Batterien für die Armee und stationäre Systeme beispielsweise für Solaranlagen. Der Entscheid soll in den nächsten Wochen fallen. Denn Anil Srivastava steht unter Druck.
Seit Wochen verschiebt er immer wieder die fällige Publikation der Jahreszahlen. Für ein Unternehmen, das Geld sucht, um zu wachsen, kein Pluspunkt.