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Ferien in den USA Schweizer Reisewillige trotzen bis jetzt dem Trump-Effekt

Der US-Tripp ist offenbar für viele Reisende aus der Schweiz attraktiv – nicht zuletzt dank des schwächeren Dollars.

USA bleiben Top-Destination: Mit seiner aggressiven Politik hat US-Präsident Donald Trump ausländische Touristen vergrault. Doch den Kratzern am Image der Destination zum Trotz bleiben US-Reisen gefragt. Gerade auch bei Touristinnen und Touristen aus der Schweiz. Die Fluggesellschaft Swiss verzeichnet sogar ein leichtes Wachstum der Passagierzahlen: Von Januar bis Mitte Juni waren mit Swiss rund 5 Prozent mehr Fluggäste in die USA unterwegs als im selben Zeitraum 2024. Entsprechend hat die Swiss auch mehr Flüge in die USA durchgeführt als letztes Jahr, wie sie auf Anfrage von SRF mitteilt.

Skyline von Manhattan mit Wolkenkratzern in New York City, USA
Legende: New Yorker Skyline behält magische Anziehungskraft. Keysone, Laurent Gillieron

Warum das erstaunt: Die Meldungen von Leuten, die bei der Ankunft abgewiesen wurden, häuften sich seit Donald Trumps Amtsantritt im Januar. Es schien zunächst, als könnten dem US-Tourismussektor dieses Jahr Milliardenbeträge verloren gehen. Potenzielle «Ablöscher» für Reisewillige gab es zuhauf. Trumps aggressives politisches Gebaren, sein Zollkrieg oder auch die Drohung, er wolle Kanada annektieren, sorgten für Unmut. In den Statistiken zeigt sich bis März eine Delle bei den Ankunftszahlen in den USA. Inzwischen hat sich das Bild aufgehellt.

Die Menschen suchen für die USA wieder häufiger nach Hotels und Reiseinfos. Für uns ist das ein Frühindikator.
Autor: MIchael Pelzer Mediensprecher Swiss International Air Lines

Der neueste Stand: Die Reisebranche ist optimistisch. So teilt der Veranstalter Hotelplan mit: Individualreisen und Naturerlebnisse seien nach wie vor stark gefragt – und die USA seien dafür ein Top-Ziel. Das Interesse an US-Reisen steige, sagt auch Swiss-Mediensprecher Michael Pelzer im Gespräch mit SRF. Die Fluggesellschaft registriere einen Aufwärtstrend bei den Buchungen aus der Schweiz: «Einschlägige Tools wie Suchmaschinen zeigen, dass Menschen wieder häufiger nach Hotels und Reiseinfos in die USA suchen – für uns oft ein verlässlicher Frühindikator», sagt Pelzer.

Dollarschwäche hilft: Ein Grund, warum der US-Ferientrip attraktiver geworden ist, ist der schwache Dollar. Zum Franken hat die US-Währung allein seit Anfang Jahr rund 10 Prozent verloren. Das heisst: Für den gleichen Frankenbetrag wie vor ein paar Monaten gelangen Schweizer Reisende aktuell zu deutlich günstigeren Hotelangeboten. Auch Flugtickets sind günstiger geworden – unter anderem, aber nicht nur – wegen der Dollarschwäche.

Ausblick unklar: Wie viele Leute im Spätsommer und Herbst in die USA reisen, ist ungewiss. Bei der Airline Swiss bewegen sich gemäss Medienstelle die Buchungen für US-Flüge bis Dezember auf dem Niveau des Vorjahres. Noch sei es «zu früh für eine abschliessende Einschätzung». Denn: «Der Grossteil der Sommer- und Herbstbuchungen kommt üblicherweise erst in den kommenden Wochen», kommentiert Mediensprecher Michael Pelzer. Der Chef der Globetrotter-Gruppe, André Lüthi, sagt: «Für den Herbst spüren wir Zurückhaltung bei den Buchungen, das kann aber ändern, wenn die Preise noch tiefer sinken.» Diesen Sommer werde rege gereist in die USA. Allerdings seien diese Reisen meist schon 2024 gebucht worden, also bevor Donald Trump ins Weisse Haus eingezogen sei.

SRF4 News, 20.6.2025, 16:10 Uhr;liea

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