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Firmen im Strassenbau Wettbewerbskommission ahndet Preisabsprachen in der Westschweiz

  • Vier Baufirmen haben in der Westschweiz Preise abgestimmt und teils untereinander aufgeteilt, wer welche Projekte erhalten soll.
  • Die Wettbewerbskommission (Weko) hat zwei Unternehmen gebüsst. Sie müssen bis zu mehreren Hunderttausend Franken bezahlen.
  • Laut der Weko haben die vier Unternehmen während des Verfahrens kooperiert.

Die Wettbewerbskommission hat in den Kantonen Jura, Neuenburg, Freiburg und Bern kantonale und kommunale Beschaffungen für Strassensanierungen untersucht. Demnach hätten die Baufirmen Bitusag, Duckert, Prodo und Wyss Fils sich von 2009 bis 2021 in der Regel zu zweit darüber koordiniert, wer welche kantonalen und kommunalen Aufträge für Strassensanierungen erhalten solle, teilte die Weko mit. Sie hätten Preise aufeinander abgestimmt und teilweise die Regionen untereinander aufgeteilt.

Die vier Unternehmen einigten sich mit der Weko darauf, zukünftig Submissionsabreden zu unterlassen. Duckert, Prodo und Wyss Fils hätten sich zudem selbst angezeigt.

Bussen bis zu 990'000 Franken

Dies führte laut Mitteilung für Duckert und Prodo zum faktischen Sanktionserlass. Die Wyss Fils erhielt eine Busse zwischen 44’000 und 74’000 Franken. Die Bitusag muss eine Busse zwischen 640'000 und 990'000 Franken bezahlen. Der Weko-Entscheid kann an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.

Die Absprachen funktionierten oft systematisch über verschiedene Aufträge hinweg, zum Teil bezogen sie sich auf einzelne Ausschreibungen. Betroffen waren die Kantone Jura und Neuenburg, teilweise auch Bern (Berner Jura) und Freiburg (Murten und Seeland).

Bauarbeiter in orangefarbener Kleidung bei Strassenarbeiten mit Bagger und Pflastersteinen.
Legende: In der Westschweiz haben Baufirmen Aufträge und Preise abgesprochen. (Symbolbild) Keystone/Salvatore Di Nolfi

Die aufgedeckten Submissionsabreden stellen laut Weko schwere bis mittelschwere Kartellrechtsverstösse dar und werden deshalb sanktioniert. Solche Submissionsabreden führten unter anderem zu erhöhten Preisen und belasteten damit die Wirtschaft und die öffentliche Hand.

Laufende Untersuchung im Kanton Neuenburg

Die Weko fällte nach eigenen Angaben in den letzten Jahren mehrere Entscheide zu Submissionsabreden. Die dabei aufgedeckten Submissionsabreden erstreckten sich auf geschätzte 1150 Beschaffungen der öffentlichen Hand und von Privaten.

Gegenwärtig führt die Weko zwei Untersuchungen zu möglichen Submissionsabreden im Hoch- und Tiefbau. Die eine Untersuchung betrifft das Misox und die andere den Kanton Neuenburg. Das Verfahren im Kanton Neuenburg wurde im November 2023 gegen drei Unternehmen eröffnet und im März 2024 sowie im März 2025 auf insgesamt 22 Unternehmen ausgedehnt.

SRF 4 News, 02.09.2025, 10:30 Uhr ; 

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