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Flugzeugbauer in der Krise Whistleblower erhebt neue Vorwürfe gegen Boeing

  • Ein Ingenieur wirf dem Konzern vor, Teile des Rumpfes des Modells 787 «Dreamliner» seien nicht ordnungsgemäss miteinander verbunden.
  • Boeing habe sich technische «Abkürzungen» erlaubt, um die Produktion zu beschleunigen.
  • Der Konzern wies die Vorwürfe zurück und sagte, diese Punkte seien bereits unter Aufsicht der US-Luftfahrtbehörde FAA untersucht worden.

Dennoch kommen nach Bekanntwerden der Vorwürfe neue öffentliche Debatten über seine Qualitätsaufsicht auf den Konzern zu.

Ein Unterausschuss des US-Senats plant für Mitte kommender Woche eine Anhörung mit dem langjährigen Boeing-Mitarbeiter als Zeugen. Der Vorsitzende des Senats, der Demokrat Richard Blumenthal, will dazu auch Konzernchef Dave Calhoun einladen.

Flugzeug mit «Boeing»-Schriftzug
Legende: Einige Maschinen des Modells 787 «Dreamliner» könnten eine verkürzte Lebensdauer haben. Das wirft ein ehemaliger Mitarbeiter dem Flugzeughersteller Boeing vor. Reuters/Robert Sorbo

Boeing erklärte, man sei bereit, Stellungnahmen sowie Unterlagen beizusteuern und sei mit dem Unterausschuss über weitere Schritte im Gespräch.

Laut dem langjährigen Mitarbeiter ist es auch beim Flugzeugtyp 777 zu Unregelmässigkeiten gekommen. Auch diese Vorwürfe wies der Konzern zurück.

Dramatischer Zwischenfall im Januar

Die Qualitätsaufsicht bei Boeing steht seit einem dramatischen Zwischenfall Anfang Januar im Fokus. Bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines brach kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpffragment an der Sitzreihe 26 heraus.

Die mehr als 170 Menschen an Bord kamen weitgehend mit dem Schrecken davon. Allerdings waren die beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf nur durch einen glücklichen Zufall leer geblieben und das Flugzeug befand sich noch in relativ geringer Höhe.

Boeing fällt immer mehr hinter Airbus zurück

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Der US-Flugzeugbauer fällt angesichts seiner Krise immer weiter hinter den Marktführer Airbus zurück. Im März lieferte der europäische Hersteller Airbus 63 Verkehrsflugzeuge aus und damit mehr als doppelt so viele wie sein Rivale Boeing aus den USA, wie aus Mitteilungen beider Unternehmen vom Dienstag hervorgeht.

Für das Ziel von 800 Flugzeug-Auslieferungen in diesem Jahr muss sich Airbus-Chef Guillaume Faury zwar noch strecken – nach den ersten drei Monaten des Jahres sind erst 142 Stück geschafft. Boeing kämpft nach dem Beinahe-Unglück eines Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max jedoch mit ganz anderen Problemen.

Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass vier Befestigungsbolzen an dem Rumpfteil fehlten. Es gebe Hinweise darauf, dass das Fragment immer weiter hochgerutscht sei, bis es dann beim 154. Flug der Maschine herausbrach, sagte NTSB-Chefin Jennifer Homendy in einer Anhörung im US-Senat.

CEO hat Rücktritt angekündigt

Es ist bekannt, dass das Rumpffragment im Boeing-Werk für Nacharbeiten herausgenommen und wieder eingesetzt wurde. Der Konzern konnte bisher jedoch keine Unterlagen dazu finden und den Ermittlern zur Verfügung stellen.

Boeing muss nach dem Vorfall einen Plan zur Verbesserung der Qualitätskontrollen vorlegen. CEO Dave Calhoun kündigte vor Kurzem seinen Rückzug an.

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Archiv: Verunsicherung bei Swiss-Fluggästen wegen Boeing-Pannenserie
Aus 10 vor 10 vom 18.03.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 7 Sekunden.

SRF 4 News, 10.4.2024, 8 Uhr;

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