- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verlangt weiterhin von Banken 0,75 Prozent Negativzinsen für Sichteinlagen über einem bestimmten Freibetrag.
- Die Nationalbank will zudem auch künftig bei Bedarf im Devisenmarkt eingreifen.
- Die SNB bezeichnet den Franken als «nach wie vor hoch bewertet».
Das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibt gemäss Mitteilung ebenfalls unverändert, zwischen - 1,25 und - 0,25 Prozent.
Die SNB korrigiert darüber hinaus ihre Inflationsprognose leicht nach unten. Für das laufende Jahr erwartet sie eine Teuerung von 0,6 Prozent, im letzten Quartal ging sie noch von 0,7 Prozent aus. Für 2019 erwartet sie eine Inflation von 0,9 Prozent, verglichen mit der Erwartung von 1,1 Prozent im Vorquartal.
Im Dezember war Franken noch «deutlich überbewertet»
Die SNB bezeichnet den Franken als nach wie vor hoch bewertet. «Der Franken hat sich wieder etwas verstärkt, insbesondere gegenüber dem Dollar», sagt Nationalbank-Präsident Thomas Jordan. Der Dollar sei in den letzten drei Monaten schwächer geworden. Das hat mit den von US-Präsident angekündigten protektionistischen Massnahmen in Form von Strafzöllen zu tun.
Es sei daher weiterhin nötig, dass die Nationalbank bei Bedarf am Devisenmarkt interveniert und deshalb sei ein Festhalten am Negativzins auch angebracht, sagt Jordan: «Die Negativzinsen bleiben unverändert. Die sind weiterhin nötig in diesem Umfeld, in dem wir uns momentan befinden.»
Im Dezember hat die Nationalbank ihre Wortwahl im Bezug auf den Franken angepasst. Zuvor sprach sie von einem «deutlichen überbewerteten» Franken.
Erste Zinserhöhungen erst 2019 erwartet
Experten hatten erwartet, dass die Nationalbank an ihrem geldpolitischen Kurs festhält. Der Grund dafür ist bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu suchen. Diese strafft ihre Geldpolitik trotz anziehender Konjunktur nur in Trippelschritten.
Erste Zinserhöhungen erwarten die meisten Experten von der EZB erst Mitte 2019.