Konzentration bei Lebensversicherungen: Mehr als die Hälfte der Menschen in der Schweiz besitzen in irgendeiner Form eine solche Versicherung. Lebensversicherungen werden abgeschlossen, um Risiken bei Todesfällen oder Invalidität abzudecken, und sie werden auch für die Altersvorsorge gebraucht. Dabei gibt es Einzelversicherungen für die private Vorsorge und Kollektivversicherungen für die berufliche Vorsorge. Derzeit gibt es in der Schweiz nur noch 18 Gesellschaften, die Lebensversicherungen anbieten. Branchenführer ist Swiss Life, gefolgt von Helvetia und Baloise. Mit der Fusion der Nummer zwei und der Nummer drei gibt es bei den Lebensversicherungen eine Konzentration und somit könnte es auch weniger Auswahl geben.
Starke Konkurrenz bei Nichtlebensversicherungen: In der Schweiz kann man sich für alles Mögliche versichern: Haftpflicht, Autoversicherung, Hausrat, Gebäude und vieles mehr. Im Bereich der Schadensversicherungen gibt es in der Branche etliche Anbieter und somit eine breite Konkurrenz. Gemessen an den Prämieneinnahmen ist die Mobiliar im Bereich der Sachversicherungen die grösste Versicherungsgesellschaft, gefolgt von der Axa und der Zürich. Helvetia kommt erst auf den vierten Platz und die Baloise ist in diesem Bereich die Nummer sechs. Die Folgen der Fusion halten sich in diesem Geschäft in Grenzen.
Die Versicherungen als Arbeitgeber: Die Versicherer haben in den vergangenen Jahren in der Schweiz rund 4000 neue Stellen geschaffen. Rund 60 Prozent der Angestellten arbeiten im Innendienst, 30 Prozent sind Kundenberaterinnen und -berater und 10 Prozent arbeiten im Bereich der Informatik. Die Fusion von Helvetia und Baloise bedeutet, dass etliche Arbeitsplätze verloren gehen. Wie viele Stellen es sein werden, ist offen. Bei einem Abbau von 10 Prozent, wie bei solchen Fusionen oft der Fall, würden mehr als 2000 Stellen im In- und Ausland gestrichen.
Versicherungen machen viel Geld: Die Schweizer Versicherungsgesellschaften haben 2023 zusammengerechnet einen Gewinn von fast 14 Milliarden Franken gemacht, deutlich mehr als in den Vorjahren. Dabei sind die Ergebnisse der global ausgerichteten Firmen mit eingerechnet, also zum Beispiel diejenigen von Zürich, Swiss Re und anderen. Für die Versicherungen ist nicht nur entscheidend, wie viel sie für Schadensfälle bezahlen, sondern auch, welche Erträge sie an der Börse erzielen. Durch die Fusion erhoffen sich Baloise und Helvetia, künftig Geld zu sparen und somit profitabler zu werden.
Weniger Auswahl bei der Sponsorensuche: Versicherungen und Banken sind wichtige Sponsoren mit grossem Budget. Nach der Übernahme der CS durch die UBS gibt es nun bereits die zweite Fusion. Es wird tendenziell schwieriger, Geldgeber für grosse Anlässe zu finden. Helvetia unterstützt Projekte aus Sport, Kunst und Musik. Wichtigstes Engagement ist die Partnerschaft mit Swiss Ski. Baloise wiederum setzt einen Schwerpunkt im Bereich der Musik und Kunst. Beide Firmen wollen an den langfristigen Verpflichtungen festhalten. Nach der Fusion mit Helvetia geht aber die Marke Baloise mittelfristig verloren – entsprechend dürfte auch bei der Werbung und im Sponsoring gespart werden.