- Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent.
- Die umstrittenen Anleihekäufe will die Zentralbank ab Januar 2018 hingegen von 60 auf 30 Milliarden Euro monatlich reduzieren.
- Das Programm soll bis mindestens Ende September 2018 laufen – neun Monate länger als bislang geplant.
Die Zentralbank und die nationalen Euro-Notenbanken erwerben bereits seit März 2015 in grossem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere – aktuell für 60 Milliarden Euro pro Monat.
Finanzinstitute, die Geld bei der Zentralbank parken, müssen derweil weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Eine erste Zinserhöhung könnte Ökonomen zufolge womöglich erst 2019 anstehen.
Mit viel billigem Geld versuchen die Währungshüter seit Jahren, der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen und die Teuerung anzuheizen. Mittelfristig strebt die EZB eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an – weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher dazu bringen, Investitionen aufzuschieben. Das würde die Konjunktur abwürgen.
Weil die Konjunktur im Euroraum wieder besser läuft und die Zeiten von Inflationsraten nahe Null vorerst vorbei ist, wuchs in den vergangenen Monaten der Druck auf die Währungshüter, ihren Anti-Krisen-Kurs zu beenden. Ein zu abrupter Ausstieg könnte jedoch Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen.