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Geldpolitik in der Schweiz Nationalbank will nicht von Negativzinsen abrücken

  • Angesichts der niedriegen Zinsen in Europa will die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht vom Kurs der Negativzinsen abweichen.
  • Der Notenbankchef Thomas Jordan räumt ein, dass die Negativzinsen die Sparer und Pensionkassen belasten. Eine Zinshebung im Alleingang würde aber der gesamten Wirtschaft schaden, so der SNB-Chef.
  • Welchen wirtschaftlichen Einfluss von der Präsidentschaft Trumps zu erwarten sei, will Jordan nicht prognostizieren.

«Wir haben eine Situation in Amerika, wo sich die Geldpolitik langsam zu normalisieren beginnt. Dort steigen die Zinsen», sagte SNB-Präsident Thomas Jordan gegenüber der «Tagesschau» am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. In Europa sei die Lage jedoch anders. «Hier bleiben die Zinsen noch für einige Zeit tief. Das ist das, was für uns relevant ist. Deshalb werden wir auch weiterhin auf die Negativzinsen setzen müssen in der Schweiz», sagte Jordan.

Negativzinsen wirken sich sehr negativ aus auf Sparer und Pensionskassen. Dazu der Notenbank-Chef: «Ich glaube, Sparer und Pensionskassen sind in einer schwierigen Position. Aber es würde nichts nützen, wenn die Nationalbank jetzt ganz alleine die Zinsen anheben würde.» Das würde die Situation für die gesamte Wirtschaft verschlechtern – den Franken stärken, das Wachstum abbremsen und also weder den Pensionskassen noch den Sparern dienen.

In den USA Steuersenkungen möglich

Gefragt, was von Donald Trump als neuem US-Präsident zu erwarten sei, will der SNB-Chef nicht prognostizieren. «Die Signale gehen davon aus, dass man etwas in der Fiskalpolitik sehen wird, Investitionen in die Infrastruktur, möglicherweise auch bei Steuern – Steuersenkungen womöglich. Wir werden sehen, welche Wirkung das auf das Wachstum haben wird.»

Der Einlagenzins der Schweizerischen Nationalbank ist mit minus 0,75 Prozent so tief wie nirgends sonst auf der Welt.

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