Wie oft wurden die Beschneiungsanlagen diesen Winter eingesetzt? In den vergangenen Jahren begannen die Bergbahnen mit der Kunstschneebeschneiung üblicherweise Anfang November und führten diesen Prozess bis Mitte Februar fort. Nicht so diese Wintersaison.
Seit Monaten stehen die Beschneiungsanlagen vielerorts still – den ergiebigen Schneefällen sei Dank. Ein Beispiel: Die Flumserberge stellten den Betrieb der Schneekanonen bereits Anfang Dezember weitgehend ein. Deshalb konnten die Wintersportorte auf den Einsatz der Schneekanonen weitgehend verzichten.
Wie wirkte sich der spärliche Schneekanoneneinsatz auf die Finanzen aus? Die Bergbahnen auf dem Stoos gelang es, den Stromverbrauch der Beschneiungsanlagen um 60 Prozent zu reduzieren. Ersten Berechnungen zufolge sparten die Zentralschweizer Bergbahnen somit 20’000 Franken an Stromkosten ein.
Im Westschweizer Ferienort Verbier beträgt die Reduktion der Strom- und Wasserkosten gegen 25 Prozent. Damit sparen die Bergbahnen in Verbier bis zu 50’000 Franken an Energiekosten ein. Damit nicht genug: Während der Hoch-Ybrig von einer tieferen Strom- und Wasserrechnung in Höhe von 100’000 Franken ausgeht, erwarten die Flumserberge beim Strom und Wasser eine Kostenersparnis von 120’000 Franken.
Haben die Bergbahnen in der Vergangenheit die Pisten zu lange beschneit? Diese Frage verneinen die Bergbahnen vehement. Vielmehr erachten die Betreiber die intensive Beschneiung der Ski- und Snowboardpisten als überlebenswichtig. «Eine effiziente Beschneiungsinfrastruktur ist nach unserer Einschätzung unabdingbar für jedes Skigebiet, welche den Gästen gute Schneeverhältnisse über den ganzen Winter zur Verfügung stellen will,» sagt Katja Rupf stellvertretend dazu. Sie ist Marketingleiter der Flumserberg Bergbahnen.
Eine effiziente Beschneiungsinfrastruktur ist unabdingbar für jedes Skigebiet.
In der Lenzerheide wird die Einschätzung aus den Flumserbergen geteilt: «Tatsache ist, das der technisch produzierte Schnee bei Wärmeeinbrüchen um einiges resistenter ist und uns bei warmen Frühlingstagen hilft, das Grundangebot bis zum Saisonschluss aufrechterhalten zu können», sagt Peter Engler. Er ist CEO der Lenzerheide Bergbahnen AG.
Wohin fliesst das Geld der gesparten Strom- und Wasserkosten? Die Flumserberger Bergbahnen möchten ihre Aktionäre am besseren Finanzergebnis teilhaben lassen. «Es ist unser Ziel unseren Aktionären, wie in all den Vorjahren, auch in Zukunft eine angemessene Dividende zahlen zu können», sagt Katja Rupf. Auf dem Hoch-Ybrig heisst es auf Anfrage, die Verantwortlichen möchten das Geld in die Anlagen reinvestieren.