Die Schweiz wird kommende Saison mit zwei Frauenteams die Champions-League-Qualifikation bestreiten, voraussichtlich mit Servette und Zürich. Aber nicht nur diese Teams kommen in den Genuss der Uefa-Gelder, sondern die ganze Schweizer Women's Super League.
Knapp ein Viertel der 24 Millionen Euro fliesse als Solidaritätszahlungen an die nationalen Ligen der Champions League Starter, erklärt Tatjana Hänni. Sie ist seit dem 1. Juli 2020 Direktorin des Frauenfussballs beim Schweizerischen Fussballverband.
«Je weiter die zwei Schweizer Klubs kommen, desto mehr Geld gibt es für die Schweiz als Verband», so die ehemalige Fussballspielerin. «Das wird dann aufgeteilt auf alle Klubs, die wir haben. Auch die YB-Frauen, Basel, GC, Luzern, Lugano und St. Gallen werden somit einen gewissen Betrag erhalten.»
Finanziell richtig interessant wird es aber für die insgesamt 16 Teams, welche die neu geschaffene Champions League Gruppenphase erreichen. «Ein Klub, der in die Gruppenphase kommt, kann 400'000 bis 500'000 Euro generieren.»
Für die Zukunft wird es so sicherlich viel interessanter sein.
Das sei in der Schweiz – je nach Klub – mehr als das Jahresbudget, sagt Hänni. «Das finde ich unglaublich viel.» Und selbst wer es nicht in die Gruppenphase schafft, erhält mehr Geld als bis anhin, als die ersten Runden gar mit Kosten verbunden waren. Denn nun gibt es bereits für die Teilnahme an der ersten Qualifikationsrunde mindestens 70'000 Euro vom Fussballverband Uefa.
Motivationsspritze für Klubs
Das seien zwar noch nicht die ganz grossen Sprünge, sagt Marion Daube, Geschäftsführerin der FCZ-Frauen. Aber: «Für die Zukunft wird es so sicherlich viel interessanter sein.» Man könne sich das auch als strategischen Ansatz zunutze machen: «Wenn man das weiss, kann man vielleicht auch sportlich daraufhin planen, soweit das möglich ist, und mit diesem möglichen ‹Geldsegen› dann auch den Klub weiter voranbringen.»
Nur schon das Wissen, dass man ab der Gruppenphase mindestens 400'000 Euro kassiert, dürfte die Klubs motivieren, in ihre Teams zu investieren, die eine oder andere starke Spielerin mehr zu holen. Denn am Ende ist es ein Kreislauf: Mehr Geld bedeutet bessere Entwicklung, höhere Qualität und schliesslich auch mehr Erfolg.