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Google baut 12'000 Stellen ab Tech-Giganten streichen Tausende von Stellen – was ist da los?

Nun streicht auch Google Tausende von Stellen. Alles, was Sie über die Entlassungswelle in der Tech-Welt wissen müssen.

Google-Konzern Alphabet wird 12'000 Stellen streichen. Das hat das Tech-Schwergewicht am Vormittag angekündigt.

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Legende: Der Google-Konzern Alphabet setzt zum Kahlschlag an. Keystone/JOHN G. MABANGLO

Google ist nur das aktuelle Beispiel einer ganzen Reihe von Entlassungen bei den Tech-Giganten: Diese Woche hat bereits Microsoft kommuniziert, dass 10'000 Stellen gestrichen werden. Schon länger bekannt sind die Sparmassnahmen bei Amazon, Facebooks Meta und Twitter.

Google-Boom ist vorbei

Ob und wie viele Stellen in der Schweiz vom Job-Abbau betroffen sein werden, konnte Google auf Anfrage von Radio SRF nicht beantworten. Nach eigenen Angaben arbeiten mehr als 5000 Personen in Zürich. 

Was ist los mit der Tech-Branche?

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Steigende Zinsen, die Teuerung und Angst, dass die Weltwirtschaft noch stärker schrumpfen wird: All das macht jetzt auch den Tech-Unternehmen zu schaffen. An der Börse stehen Tech-Aktien besonders unter Druck: Der Branchenindex Nasdaq fiel im vergangenen Jahr um über 30 Prozent.

Es gibt aber grosse Unterschiede zwischen den Tech-Giganten. Das erklärt Philipp Rosenauer, Tech-Experte und Partner bei Price Waterhouse Coopers in Zürich.

Bei Microsoft müsse man eher von einer Verlagerung sprechen, die Entlassungen seien nur kurzfristig, so Rosenauer. Mittelfristig würden sogar mehr Stellen generiert, weil vermehrt in neue Technologien wie die Künstliche Intelligenz investiert werde.

Facebook hingegen habe sich eher verkalkuliert. Der Konzern hat gemäss Rosenauer während der Pandemie sein Personal um über die Hälfte aufgestockt und die Konkurrenz rund um TikTok unterschätzt.

Mit Elon Musk hat Twitter derweil einen neuen Chef, der sich stark verschuldet hat, um das Unternehmen zu kaufen. Die Grossinvestoren, die in Twitter investiert haben, wollen auf der einen Seite eine Rendite. Andererseits sind die Personalkosten der grösste Kostenposten. So lassen sich die Stellenstreichungen erklären. Aber Kosten sparen alleine reicht nicht: Es sei unklar, wie Elon Musk mit Twitter Geld verdienen möchte, sagt Rosenauer.

Amazon hat zwar 18'000 Stellen gestrichen, gemessen an den insgesamt 1.5 Millionen Beschäftigten fallen sie aber nicht so stark ins Gewicht. Amazon ist ein sehr diversifiziertes Unternehmen. Es verkleinere zurzeit den Onlinehandel, vergrössere dafür aber den Bereich des Cloud-Computings, führt Rosenauer aus.

In den letzten Jahren hatte Alphabet ein stürmisches Wachstum verzeichnet – der Personalbestand stieg innert vier Jahren von knapp 100'000 auf über 180'000 Angestellte.

Facebook und Twitter noch stärker betroffen

Der Chef von Google und von Alphabet, Sundar Pichai, schreibt in einer Mitteilung, der aktuelle Stellenbestand entspreche nicht der heutigen wirtschaftlichen Realität. Mit anderen Worten: Google und Alphabet sind zu stark und zu schnell gewachsen, vor allem während der Corona-Pandemie, als die Digitalisierung vieler Lebensbereiche massiv zulegte.

Bei Google und Microsoft betrifft der Stellenabbau rund 5 Prozent der Belegschaft. Bei Facebooks-Mutter Meta hingegen werden 11'000 Personen die Stelle verlieren, also jeder zehnte Angestellte. Und bei Twitter unter Elon Musk müssen sogar die Hälfte der rund 7000 Mitarbeitenden gehen.

Info 3, 20.01.2023, 17:00 Uhr

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